Advertorial – Kredit gewährende Banken haben trotz vermehrten Einsatzes von Risikomanagement-Systemen in zunehmendem Maße mit Forderungsausfällen zu kämpfen, die einen Betrugsverdacht nahe legen. Neben der Manipulation von Dokumenten (wie Ausweispapieren, Kontoauszügen, Gehaltsabrechnungen etc.) ist dabei auch die Manipulation von Adressdaten im Point of Sale-Geschäft eine große Herausforderung. Oftmals reichen geringfügige Abwandlungen der Adresse und/oder des Geburtsdatums, um eine völlig neue Identität vorzuspiegeln. In der Folgebearbeitung kommt es bei Banken in diesen Fällen schnell zu Zahlungsstörungen und bei der anschließenden Mahnbearbeitung zu Postrückläufern. Die in diesem Zusammenhang durchgeführten Adressermittlungen und –verifizierungen sind daher oft vergebens und verursachen lediglich zusätzliche Kosten. Letztlich müssen die gewährten Kredite abgeschrieben werden.
Die nachträgliche manuelle Überprüfung dieser Kreditanträge legt den Verdacht nahe, dass z. B. durch missbräuchliche Verwendung verschiedener Namensschreibweisen oder die Abwandlung von Anschrift und Geburtsdatum potenzielle Betrüger versuchen, bestehende Prüfmechanismen von Auskunfteien und Kreditinstituten im automatisierten Bestellprozess auszuhebeln. Aufgrund von Namensvariationen lassen sich bei Auskunfteien vorhandene Negativinformationen zum Zahlungsverhalten unter Umständen nicht oder nicht eindeutig zuordnen. Standard-scores, die im Antragsprozess ebenfalls eingesetzt werden, erkennen derartige Phänomene nicht schnell genug.
Frühzeitige Erkennung auffälliger Antragsmuster mit dem Address Profile Check
Analysen einer Vielzahl von Inkassofällen unterschiedlicher Branchen zeigen, dass betrugsverdächtige Anträge sich vielfach durch auffällige Adressmuster von anderen unterscheiden. Zusammen mit dem renommierten Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS entwickelte arvato infoscore daher ein Verfahren zur automatisierten und frühzeitigen Erkennung von signifikant auffälligen Anträgen.
Durch Aggregation vorliegender Informationen zur Anschrift auf Straßenabschnittsebene ließen sich mathematisch beschreibbare Regeln ableiten. Die Analysen konzentrierten sich dabei insbesondere auf das Phänomen des Identifikationsbetrugs, d. h. der Verschleierung oder Veränderung der Anschriften- oder Namensschreibweise. Die signifikanten Merkmale werden in einen eigenen Score, den Address Profile Check (APC), integriert, der die Bonitätsprüfung um eine neue Komponente zur Erkennung risikobehafteter Bestellungen ergänzt.
Schon die ersten Ergebnisse der univariaten Analysen des Fraunhofer IAIS bestätigten die These, dass risikobehaftete Anträge, zu denen zum Prüfzeitraum keinerlei Negativmerkmale bekannt sind, anhand anderer Auffälligkeiten zu beschreiben sind. So zeigte sich beispielsweise, dass je mehr Anträge und Bestellungen aus einem Haushalt mit variierenden Hausnummern durchgeführt werden, umso größer das Forderungsausfallrisiko ist. Die wohl zentralste Erkenntnis der Analysephase umschreibt Dr. Stefan Rüping, verantwortlicher Projektleiter des Fraunhofer IAIS: „Einen wirklich wirksamen Schutz kann ein einzelnes Unternehmen nicht erreichen. Dies ist nur durch eine branchenübergreifende Lösung möglich.“ Als Ergebnis der Analyse entwickelte arvato infoscore in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAIS insgesamt fünf aufeinander abgestimmte Scorekarten, die abhängig von der vorliegenden Informationstiefe aufgerufen werden. Damit lassen sich auffällige Anträge in der risikobehaftetsten Scoreklasse mit einer Schlechtenquote von über 90% identifizieren.
Der APC ist eine Erweiterung der Bonitätsprüfung. Das APC-Ergebnis selbst wird in Form eines Scorewerts ausgegeben. Dieser wurde an der bestehenden Scorefamilie von arvato infoscore skaliert, so dass die berechneten Scorewerte hinsichtlich ihrer Risikoprognose mit den anderen Informa-Scores vergleichbar sind. Dadurch lässt sich der APC leicht mit bereits genutzten Scoreprodukten von arvato infoscore kombinieren.
Mit dem APC wird eine Lücke in den Risikomanagement-Systemen im Kreditgeschäft geschlossen, die klassische Risikomanagement-Dienstleistungen bisher nicht schließen konnten.