Basierend auf der 2016 erschienenen Studie des Autors, für die er von der Financial Times und McKinsey mit dem „Bracken Bower Preis“ ausgezeichnet wurde, liefert Igor Pejic in seinem Buch einen fundierten Überblick zum Thema Blockchain. Das bisher nur auf Englisch erschienene Werk erklärt anhand historischer und philosophischer Beispiele verschiedene Herangehensweisen und Vergleiche zu Bitcoin-Blockchain-Prozessen – etwa zur Geschichte des Geldes – und überträgt sie auf die heutigen Ereignisse. Verständlichkeitshilfen wie Grafiken und Tabellen tragen zum Lesefluss bei, genauso wie der gewählte Gesamtaufbau des Werks: Jedem Kapitel wird ein Mythos vorangestellt, der daraufhin besprochen wird. So wird zum Beispiel in Kapitel drei die starke These aufgestellt: „Mit dem Erfolg der Blockchain kommt der Fall der Banken“.
Der wissenschaftliche Gestus zeigt sich vor allem an der Sekundärliteratur und expliziten Empfehlungen zur weiterführenden Lektüre. Pejic, der aktuell als Head of Marketing bei BNP Paribas Personal Finance in Österreich arbeitet, kennt sich mit dem Thema aus und das merkt man. Er stellt fest, dass zwar jeder eine Meinung zu Blockchains zu haben scheint, bemängelt aber die bisher kaum vorhandene Existenz wirklich verwertbarer Daten und Statistiken. Einen Beitrag dazu leistet er mit seinem Buch, indem er einen nüchternen Blick auf den Hype der Blockchain wirft und sie als „Lösung für alles“ hinterfragt – auch wenn sie wohl die Zukunft nachhaltig beeinflussen wird. Denn die Blockchain arbeite nicht auf Grundlage des Finanzsystems, so wie große Unternehmen wie PayPal, sondern ist unmittelbarer Teil dieses Systems.
Gerade Banker und Experten, die sich bereits mit dem viel diskutierten Thema Blockchain und Kryptowährungen auskennen, wird dieses Buch interessieren, um ihr Wissen zu vertiefen. Für andere bietet es einen guten Einstieg, sich damit auseinanderzusetzen.