Das Motto „Lebenslanges Lernen“ gilt auch für Berufstätige in der Finanzbranche. Jobs verändern sich, Finanzprodukte werden komplexer und innovative Entwicklungen stellen immer neue Anforderungen an Mitarbeiter. Auch der Wunsch nach beruflichem Aufstieg kann durch eine Weiterbildung oder ein Studium erfüllt werden.
Das Angebot an Fortbildungen ist groß. Es reicht von Ein-Tages-Seminaren bis zu mehrjährigen Studiengängen und sogar Teilmodule können absolviert werden, ohne das gesamte Studium abzuschließen. Solche Qualifikationen steigern die Karrierechancen und verbessern das eigene Profil. Doch wie kann man sich trotz Vollzeitjob weiterbilden und welche Fortbildungen in der Finanzbranche gibt es?
Weiterbildung oder Studium trotz Vollzeitjob?
Kurze Weiterbildungen können in der Regel am Wochenende oder mit wenigen Urlaubstagen ermöglicht werden, es gibt aber auch Bildungsurlaub, der Berufstätigen hilft, die eigenen Stärken durch Weiterbildungen auszubauen. Im Bildungsurlaubs-Gesetz für NRW ist festgelegt, dass fünf Arbeitstage im Kalenderjahr für die Weiterbildung genutzt werden können und dass in dieser Zeit ein Anrecht auf Fortzahlung des Gehalts besteht.
Einige private Hochschulen haben sich ganz auf die Weiterbildung von Berufstätigen spezialisiert. Sie bieten Fern- und Teilzeitstudiengänge oder ein berufsbegleitendes Studium an. Bei diesen Studienformen werden die Kurse auf den Abend oder aufs Wochenende gelegt, sodass Berufstätige auch neben ihrem Vollzeitjob arbeiten können. Im Fernstudium findet (fast) das gesamte Studium abseits von der Hochschule statt und das Unterrichtsmaterial wird ortsunabhängig bearbeitet. So kann das Studium durch den Job finanziert werden.
Welche Fortbildungen in der Finanzbranche gibt es?
Neben Grundlagenkursen wie „Finanzen für Manager“ gibt es auch Weiterbildungen, die zielgerichtet die Qualifikation für leitende Positionen ermöglicht. Die angesprochene Zielgruppe sind dabei Banker und Manager, die in höhere Positionen aufsteigen möchten. So bereitet etwa das New Leaders Program der Frankfurt School of Finance & Management Einsteiger und Fortgeschrittene auf Führungspositionen vor und beinhaltet Themen wie „Erfolgreiche Führung in der Praxis“, „Selbstmanagement – Changemanagement – Konfliktmanagement“ oder „Teambuilding und Performance-Steigerung“.
Der MBA und das CFA-Programm
Eine andere Möglichkeit sich für Führungspositionen zu qualifizieren, ist der Master of Business Administration (MBA). Dieses postgraduale Studium beinhaltet alle Funktionen des Managements und ist generalistisch ausgelegt. Nach dem erfolgreichen Abschluss erhält man den akademischen Grad MBA und ist für Management-Positionen auch in der Finanzbranche qualifiziert.
Zusätzlich gibt es ganz besondere Weiterbildungsprogramme für die Finanzbranche. Eines davon ist das CFA-Programm für Finanzanalysten. Es ist eine Auszeichnung für die Finanzanalysten vier Jahre Berufserfahrung vorweisen und die drei Examen des Programms bestanden haben müssen. Einmal im Jahr wird eines der Level-Examen abgelegt und nur bei bestandener Prüfung kann der nächste Level in Angriff genommen werden. Zum Prüfungsstoff gehören Themen wie Anlagenbewertung, Finanzanalyse, Portfoliomanagement und Finanzbuchhaltung. Im Gegensatz zu einer kursbasierten Qualifizierungsmaßnahme wird das Lernpensum im CFA-Programm im Selbststudium abgearbeitet.
Die passende Weiterbildung finden
Viele Internet-Portale bieten eine Übersicht über verschiedene Fort- und Weiterbildungen an. Dort kann man nach den eigenen Kriterien filtern und sich einen Überblick verschaffen. Auch ein Blick auf die Webseiten großer Weiterbildungsinstitute lohnt sich.
Bei der Suche nach der passenden Weiterbildung kommt es immer darauf an, welches Ziel verfolgt wird. Soll das Gehalt gesteigert werden? Oder geht es darum, die eigenen Arbeitsabläufe zu verbessern? Wenn diese Fragen beantwortet sind, kann man Weiterbildungen suchen, die finanziell und zeitlich mit den eigenen Lebensumständen vereinbar sind. Denn: Weiterbildungen gibt es mehr als genug – sie müssen nur zu einem passen.
Tipp: Auch Netzwerke können ein Weg in die oberen Etagen sein. Lesen Sie dazu unseren Artikel „Sind Frauennetzwerke der Weg in die Chefetage?“ oder informieren Sie sich über die Gender Gap und Gender Pay Gap in Deutschland.