2019 hat die Deutsche Bank mit dem strategischen Umbau begonnen. 2020 drückte die Corona-Pandemie im ersten Quartal bereits kräftig auf die Bilanzen der Banken weltweit. In Q1 konnte die Deutsche Bank allerdings gute Ergebnisse bekanntgeben. Diese Tendenz setzt sich im zweiten Quartal 2020 fort. Die Bank konnte erneut einen Gewinn verzeichnen.
Das Kreditinstitut erzielte einen Vorsteuergewinn von 158 Millionen Euro in Q2 nach einem Vorsteuerverlust von 946 Millionen Euro im zweiten Quartal 2019, wie es der Zwischenbericht vom 29. Juli 2020 sagt.
Der Nachsteuergewinn betrug 61 Millionen Euro. Aufgrund der umbaubedingten Belastungen hatte das Geldhaus im Vorjahresquartal einen Nachsteuerverlust von 3,1 Milliarden Euro verzeichnet. Mit 761 Millionen Euro lag die Risikovorsorge im Kreditgeschäft im Rahmen der Prognosen. Sie sei in erster Linie auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen.
Für das Gesamtjahr erwartet die Deutsche Bank weiterhin eine Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 35 bis 45 Basispunkten des Kreditvolumens.
Der Zwischenbericht zeigt, dass die Kernbank ihr Ergebnis deutlich verbessern konnte. Nach einem Verlust im Vorjahresquartal belief sich der Gewinn vor Steuern auf 753 Millionen Euro. Der Nachsteuergewinn betrug 489 Millionen Euro und die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital lag bei 3,4 Prozent.
Im zweiten Quartal stieg die harte Kernkapitalquote (CET1) auf 13,3 Prozent. Damit lag sie 283 Basispunkte über den regulatorischen Anforderungen.
Zwischenbericht der Deutschen Bank: Erträge, Kosten und Umbaupläne
Weiter gab das Geldhaus bekannt, dass die Konzernerträge trotz Rückzug aus dem Aktiengeschäft um ein Prozent auf 6,3 Milliarden Euro und die Erträge in der Kernbank um sechs Prozent auf 6,4 Milliarden Euro gestiegen sind. Ohne Sondereffekte erhöhten sich die Erträge in der Kernbank auf 6,3 Milliarden Euro, eine Zunahme von acht Prozent. In der Investmentbank waren die Erträge um 46 Prozent und ohne Sondereffekte um 52 Prozent höher.
Die Deutsche Bank konnte außerdem ihre zinsunabhängigen Aufwendungen im Jahresvergleich auf 5,4 Milliarden Euro (= 23 Prozent) senken. Werden erstattungsfähige Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Hedgefonds-Geschäft außen vor gelassen, sind die bereinigten Kosten ohne Umbaubelastungen um zehn Prozent gesunken. Sie belaufen sich jetzt auf 4,8 Milliarden Euro.
Außerdem seien gute Fortschritte beim Umbau gemacht worden. Die Privat- und Firmenkundenbank AG wurde rechtlich mit der Muttergesellschaft in Deutschland zusammengeführt, das Geschäft mit Vermögenskunden (Wealth Management) und das Internationale Privat- und Firmenkundengeschäft gehen in der internationalen Privatkundenbank auf und die Integration der Unternehmensbank in Deutschland wurde abgeschlossen.
Deutsche Bank: Wie sieht die Zukunft aus?
Desweiteren möchte das Geldhaus 200 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen ermöglichen und kündigte eine strategische Partnerschaft mit Google Cloud an.
Bei der Deutschen Bank zeigt man sich insgesamt zufrieden. Die Transformation liefe nach Plan und der Ertragsgewinn in der Kernbank und die erfolgreichen Bemühungen beim Kostenrückgang hätten den Anstieg in der Risikovorsorge im Kreditgeschäft ausgleichen können.
Vorstandsvorsitzender Christian Sewing sagte, man sei „auf einem guten Wege, alle Ziele zu erreichen“ und ergänzte: „Gleichzeitig konnten wir unseren Kunden in einem schwierigen Umfeld zur Seite stehen. Unser Eigenkapitalpolster zeigt nicht nur unsere Widerstandskraft, sondern gibt uns auch Raum für Wachstum.“
Ob das eine wirklich realistische Einschätzung ist, werden erst die nächsten Quartale zeigen.
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