Ausblick 2011

Ein ereignisreiches Jahr 2010 geht zu Ende was waren Ihre persönlichen Highlights? Das Jahr 2010 war aus meiner Sicht mit sehr vielen Highlights gespickt. Alle aufzuzählen würde die Leser entweder langweilen oder zu sehr in eine Selbstdarstellung für den Bankingclub münden. Was mich jedoch besonders freut, ist die Tatsache, dass der Bankingclub im Jahr 2010…


Ein ereignisreiches Jahr 2010 geht zu Ende was waren Ihre persönlichen Highlights?
Das Jahr 2010 war aus meiner Sicht mit sehr vielen Highlights gespickt. Alle aufzuzählen würde die Leser entweder langweilen oder zu sehr in eine Selbstdarstellung für den Bankingclub münden.
Was mich jedoch besonders freut, ist die Tatsache, dass der Bankingclub im Jahr 2010 ein langsames und organisches Personalwachstum zu verzeichnen hat. Dies fing im Februar mit der Einstellung einer Eventmanagerin an. Keine leichte Aufgabe, wenn man 140 Bewerbungen auf dem Tisch liegen hat. Gegen die Kritik aus dem beruflichen und persönlichen Umfeld haben wir dann eine Auszubildende eingestellt, einen Schritt, der auch etwas mit Verantwortung für den Nachwuchs zu tun hat, etwas was einem Bankingclub gut zu Gesicht steht.
Letztlich haben wir dann einen unserer Werksstudenten in die Festanstellung übernommen. Aus meiner Sicht auch ein gutes Signal.
Highlight Nr. 2 ist unser Wachstum von 400 Prozent bei der Durchführung von Bankingkongressen. OK, bei einer Ausgangsbasis von eins im Jahr 2009, ist die Steigerungsrate wenig repräsentativ, aber Scherz beiseite, mit unserem eigenwilligen Kongresskonzept liegen wir goldrichtig.
Zum Ende des Jahres haben wir mit unserem dritten Highlight begonnen und ein Jobportal in die Clubplattform integriert. Auch hier ticken wir anders als der „normale“ Jobmarkt im Internet und denken für Bankarbeitgeber und Arbeitnehmer eine gute Strategie zu fahren.
Im Januar geben wir unseren ersten Jobkunden bekannt, der mindestens zwölf Monate alle offenen Positionen bei uns veröffentlichen wird.

Gibt es auch Dinge, die nicht so gelaufen sind wie Sie es geplant haben?
Na klar, beinahe jede Woche passieren Dinge, die nicht so laufen wie geplant, aber auch nach sechs Jahren Bankingclub haben wir immer noch ein bisschen Gründungsblut in der Firma und gemeinsam mit den Mitarbeitern und Gesellschaftern lernen wir aus den Fehlentscheidungen und justieren die Clubidee für die Bankbranche immer feiner ein.
Ach ja, und bei Xing bin ich nicht mehr die Nr. 1 in Kontakten, also nicht mehr der größte „Spinner“ auf der Plattform. Fakt ist jedoch, dass meine Kontakte nachwievor sehr selektiv ausgewählt werden und zu 98% aus der Bank- und Finanzbranche bestehen. So recht wollen es mir manche nicht glauben, aber ich lehne immer noch ein paar Kontakte pro Woche ab.

Die Finanzbranche ist dieses Jahr emotional Achterbahn gefahren. Das Image ist am Boden. Was erwarten Sie von der Branche im kommenden Jahr?
Naja, ich habe heute Morgen noch nicht in die Glaskugel geschaut und den Kaffeesatz ungelesen in die Mülltonne geschmissen, aber die Fahrt auf der Achterbahn wird auch im kommenden Jahr weitergehen. Meine Hoffnung ist jedoch, dass der Spaßfaktor wieder zunimmt.
Alle Protagonisten unserer Branche sind aufgerufen gemeinsam wieder an den Grundwerten unserer Branche zu arbeiten und unsere Imagefahne wieder in den richtigen Wind zu stellen.
Die Themen unserer Branche werden indes keine langen Geraden auf der Achterbahn sein. „War for talents“, keiner kann es mehr hören, in den nächsten Jahren werden wir es hautnah erleben.
Wir werden einen Kampf um den Euro erleben. Bewahrer und Gegner sehen. Deutschland steht gut da mit dem Wachstum für 2010 und den Prognosen bis 2012, aber wie kommen wir Europäer mit der Zerreißprobe Europa zu Recht?
Ist der neue Spielball an den Finanzmärkten nach Immobilien und Kreditkarten-Krediten nun die Welt der Rohstoffe? Wer kauft gerade in London Berge von Kupfer? Hält sich der Preis bei Gold? An den Börsen kommt bestimmt keine Langeweile auf.
Wer finanziert den Aufschwung des Mittelstandes? Wir Banken? Oder wird es doch noch zur umstrittenen Kreditklemme kommen? Fördern wir Banken in Zukunft alternative Finanzierungsformen? Welche sind dies neben Factoring und Leasing?
Twitter, Facebook und Co. Sind das Schlagworte für Nischenbanken mit Sendebewusstsein oder lässt sich für uns Banken da eine sinnvolle Strategie entwickeln?
Fragen über Fragen, auf die es mir nicht zusteht auch direkt Antworten zu liefern, aber wir werden mit Ihnen gemeinsam hier mit den Bankingnews, live bei unseren Bankinglounges und Kongressen Antworten entwickeln und die Zukunftsthemen mit den handelnden Personen der Bankbranche live und direkt diskutieren.

Was haben Sie für das nächste Jahr geplant?
Nächstes Jahr geben wir richtig Gas. Aus vier Kongressen werden mindestens sechs, zwei davon übrigens wieder als Joint Venture mit dem Bank-Verlag, einem unserer Partner der ersten Stunde!
Über 50 Bankinglounges sind geplant, alleine zwölf in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift „Der Zertifikateberater“ und aus den 20 Bankingnews in den vergangenen Jahren machen wir im Jahr 2011 gleich 40 Ausgaben.
Derzeit suchen wir Fachbeiräte für den Club, die mit uns in einer Art Inner-Circle die Themen der Branche diskutieren. Wir wollen mit Ihnen Themen unserer Branche bewegen, über Gutes berichten und bei Negativem auch mal in die Wunde drücken. Vor über 20 Jahren bin ich aus Überzeugung in die Finanzbranche eingestiegen, ich will wieder Stolz sein dieser Branche nie den Rücken zugekehrt zu haben.

Vielen Dank Herr Hahn, es wird also spannend!