Wie ich in jeder Situation die Oberhand behalte
Autoren: Tom Schmitt, Michael Esser
239 Seiten, gebunden
Euro 17,95
ISBN 978-3-502151524
Scherz Verlag 2011
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Wenn ein Sachbuch für Nichtwissenschaftler zu theoretisch daherkommt, landet es in der Ecke, die Inhalte werden nicht umgesetzt. Kommt es indes zu „praktisch“ daher, hagelt es Kritik, es wäre zu wenig wissenschaftlich fundiert. Es ist also immer eine Gradwanderung ein Sachbuch zu schreiben, das der Leser von der ersten bis zur letzten Seite gleich einem Roman liest.
Das vorliegende Buch von Tom Schmitt und Michael Esser, versucht die Gradwanderung. Die Beispiele und Tipps machen Lust sofort „loszuspielen“. Allerdings ist die eine oder andere Behauptung über die verschiedenen Typen durchaus zu hinterfragen. Ganz leicht lassen sich die Menschen halt nicht in 4, 8 oder 16 Kategorien einteilen. Schmitt und Esser wählen vier Status-Typen, bei denen dem Leser sofort die passenden Personen aus Politik, Familie und Berufsleben vor die Augen kommen. Sehr treffsicher beschreiben die beiden Frauen und Männer in Beziehungen. Vom Softie über den Nerd, von der Schlampe bis zur Powerfrau. Die Beschreibungen sind immer nachvollziehbar. Auch klar, dass man nicht alle Menschen in wenige Kategorien einteilen kann und so fährt ein bestimmter Männertyp einen Kombi und ein anderer nur Kleinwagen. Schade, dass die beiden Autoren diese Klassifizierungen öfter wieder relativieren und zugeben, dass nun nicht jeder Kleinwagenfahrer ein Nerd ist. Hier versuchen sie der Kritik einer harten Klassifizierung zu entgehen. Hätten Sie aus meiner Sicht an keiner Stelle gebraucht.
Status-Spiele, ob bewusst oder unbewusst gespielt, erleben wir in jeder Situation in der sich mindestens zwei Menschen begegnen und miteinander kommunizieren. Jeder von uns kennt die Situationen in denen alle anwesenden in einem Raum die Augen verdrehen, wenn der Chef, nachdem er erfahren hat, dass eine Kollegin heute krank ist, mit der Aussage daherkommt: „Sie war aber doch gestern noch kerngesund“. Statusspiele. Auch fragen wir uns, warum manch einer in einem Ladenlokal sofort zuvorkommend bedient wird, der andere nicht. Statusspiele.
Die verschiedenen Möglichkeiten der eigenen Reaktion zu kennen und anwenden zu können hat nicht direkt etwas mit Manipulation zu tun. Manchmal führt eine bewusste und angewendete Handlungsalternative einfach zum besseren, weil stressfreieren Ergebnis.
Das Buch liefert auf der einen Seite des oben erwähnten Grads einiges an Hintergrundinformationen über das Status-Modell und beschreibt auf der anderen Seite praktische Anwendungs- und Übungsfälle sowie genügen Beispiele, die alles andere als an den Haaren herbeigezogen sind.
Egal, ob Sie im privaten Umfeld oder im beruflichen Umfeld Ihre Kommunikationssituationen mit Dritten verbessern wollen – STATUS SPIELE: Kaufen – Lesen – Spielen.