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1987: Der schwarze Montag

Am Montag den 19. Oktober 1987 brach die Wall Street zusammen. Der Crash galt als der schlimmste seit dem Zweiten Weltkrieg. Wir haben uns die Auslöser etwas genauer angesehen.


Daily_1987: Der Schwarze Montag

Bis heute wird der “Schwarze Montag” als Vergleich herangezogen wenn es um Verluste und Schwierigkeiten am Börsenmarkt geht. Der Crash von 1987 gilt als einer der schlimmsten der Finanzbranche. Doch was war der Auslöser für die hohen Verluste? Eine eindeutige Ursache gibt es nicht, da viele verschiedene Faktoren dazu beigetragen haben. 

Vor allem einige politische Entscheidungen von US-Präsident Ronald Reagan und seinem Finanzminister James Baker legten das Fundament für den Zusammenbruch. Reagans Wirtschaftspolitik, auch “Reaganomics” genannt, sah Steuersenkungen für Bürger und Unternehmen vor, um die Konjunktur der USA anzukurbeln. 

Das hatte aber zeitgleich zur Folge, dass das Handelsdefizit ebenfalls “angekurbelt” wurde und anstieg. Darüber hinaus baute die Regierung unter Reagan die Ausgaben im sozialen Sektor ab. Stattdessen führte man das Geld den Rüstungsausgaben hinzu.

Reaganomics wertet den Dollar ab

Reagans Politik führte dazu, dass der Dollar abgewertet wurde und hinter die Deutsche Mark zurückfiel. Um dem entgegenzuwirken, kündigte Finanzminister James Baker im Oktober 1987 eine Anhebung der amerikanischen Zinsen an. 

Das versetzte jedoch den Markt in Aufruhr und am 19. Oktober kam es zu massiven Verkäufen an der Wall Street. Die Panik der Anleger trieb den Crash voran. Das neu eingeführte Computersystem, dass auf ein Maximum von 400 Millionen Transaktionen ausgelegt war, war völlig überlastet und gab falsche Preissignale ab. 

Als am Nachmittag die Wall Street schloss, verzeichnete der Dow Jones einen Tagesverlust von über 500 Punkten. Ein Minus von 22,6 Prozent. Insgesamt gingen 479 Milliarden Dollar an diesem Tag verloren. 

Die Lehren aus dem Crash

Als Reaktion auf den Crash der Wall Street brachen auch die großen Börsen in Europa und Asien ein. Nach dem Crash führte die New York Stock Exchange (NYSE) neue Regelungen ein. Das Computersystem erhielt eine Sicherheitsbremse, um massive Verkäufe zu vermeiden.

Auch der Dow Jones wird stärker überwacht. Sinkt er um mehr als 350 Punkte ab, wird der Handel an der Wall Street für 30 Minuten unterbrochen – bei 550 Punkten sogar um eine ganze Stunde.

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