Autor: Philipp Lepenies
Euro 16,00
186 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3-89879-825-9
edition suhrkamp 2013
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Eines der wichtigsten Kriterien der heutigen Wirtschaftswelt ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Mit ihm lassen sich Staaten wirtschaftlich vergleichen und deren wirtschaftliche Erfolge messen. Das BIP ist aus unserem gegenwärtigen Wirtschaftsdenken ist nicht mehr wegzudenken. Doch woher kommt es? Wann wurde es das erste Mal berechnet? Unter anderem diesen Fragen geht der Potsdamer Ökonom Philipp Lepenies nach. Er liefert eine kurze und knackige Geschichte des BIPs. Dabei gelingt es ihm, von einer kurzen Wertung in der Einleitung und im Fazit einmal abgesehen, eine neutral-objektive Historie abzuliefern. Beginnend mit den anfänglichen Überlegungen William Pettys im 17. Jahrhundert, die Wirtschaftsleistung eines Landes mathematische darzustellen, stellt Lepenies die einzelnen Vorschläge kommender Jahrhunderte verständlich dar. In kurzen und verständlich geschriebenen acht Kapiteln behandelt Lepenies die gesamte Geschichte des BIPs. Dabei geht er vor allem den Fragen nach, wie es entstanden ist und zur dominierenden Zahl im Westen werden konnte. Auch versucht er zu beantworten warum sie es trotz (so mancher) Krise noch immer ist. Zu Beantwortung seiner Fragen, befasst sich Lepenies in jeweils einem Kapitel mit der Entwicklung des BIP in England, den USA sowie in Deutschland. Des Weiteren beschäftigt er sich mit länderspezifischen Persönlichkeiten, wie beispielsweise John Maynard Keynes oder Simon Kuznet. Bei der Lektüre dieses Buches merkt man, dass Lepenies kein Freund des BIPs ist. Vielmehr weist er genau daraufhin, dass es sich hierbei nur um eine Interpretation handelt und diese bei Weitem nicht alle, sondern nur bestimmt wirtschaftliche Aspekte beachtet. Erwartet man jetzt jedoch ein alternatives Modell oder Verbesserungsvorschläge, so wird man enttäuscht. Jedoch war dies auch nicht die Intention des Autors für dieses Buch.
Als kleinen Kritikpunkt sind die Zeitsprünge zu benennen, die jedoch teilweise aus den unterschiedlichen Entwicklungsphasen des BIPs resultieren. Ein weiteres, kleines Manko könnte die fehlende Thematisierung einzelner Idee im öffentlichen Diskurs. Ansonsten weist das Buch eine Klarheit und Strukturiertheit auf, wie sie so manches Lehrbuch auch haben könnte und müsste. Vorkenntnisse zum Verstehen des Themas sind nicht zwingend erforderlich, vereinfachen jedoch das Verständnis, insbesondere das der Zeitsprünge. Insgesamt ist das Buch sehr lesenswert sowie jedem wirtschafts-historisch Interessierten zu empfehlen und gehört zumindest in das Bücherregal eines jeden Wirtschaftsstudenten und zukünftigen Ökonomen.