„Social Business für die Finanzwirtschaft auf der Basis von Communities“
In den Gemäuern der Frankfurt Business School veranstaltete der BANKINGCLUB eine Lounge zum Thema Social-Business.
Dass das Internet unser aller Leben verändert hat, wird wohl keiner ernsthaft bestreiten. Neuartige Begriffe machen seit der Einführung des weltweiten Netzes die Runde, von denen man meint, sie zu kennen. Man braucht sie nicht zu erklären, denn die Begriffe sind selbsterklärend, meint man zumindest. Oder wer hat noch nie etwas von Social Media gehört oder vom entsprechenden deutschen Pendant Soziale Medien? Jedem dürften diese Begriffe bekannt sein. Nur stellt man immer wieder fest, dass eben diese vermeintlichen Begriffe häufig ungenau verwendet werden und folglich zu Missverständnissen führen. So ist Social-Business etwas anderes als Social-Media. Gewiss, sie sind artverwandt, aber eben nicht identisch.
Gleich ist ihnen die Miteinbeziehung der Kunden. Selbstredend soll deren Zufriedenheit auch erhöht werden. Dies alles dient dem übergebordneten Ziel der Umsatzsteigerung. Das Ziel mag sich zwar nicht geändert haben, der Weg dorthin aber schon. Wo genau der Unterschied liegt, erklärten Andreas Nicklas und Jürgen Hartung von Lithium International. Dabei erhielten sie tatkräftig Unterstützung von Dominique Haas aus dem Publikum. Herr Haas arbeitet bei Cortal Consors, die bereits erfolgreich Social-Business einsetzen und gute Erfahrungen gesammelt haben.
Social Business ist eine Aufgabe für das Marketing
Social-Business ist eine Aufgabe, die dem Marketing zuzurechnen ist. Im Gegensatz zu traditionellen Marketingmaßnahmen kann diese neue Richtung als wahrlich innovativ bezeichnet werden. Die Bank, dasselbe gilt natürlich für jedes andere Institut, stellt nur die Plattform zur Verfügung. Ergibt sich ein Problem, können User ihre Fragen in eben dieser Plattform stellen. Antworten kommen nicht von Mitarbeitern, sondern von anderen Usern. Natürlich sind Mitarbeiter nicht kategorisch ausgeschlossen, sie müssen aber als solche gekennzeichnet sein.
Bloß keine Mitarbeiter einstellen
Was auf den ersten Blick als fragwürdig erscheint, erscheint auf den zweiten als Wunderwaffe. Wer kennt nicht das alltägliche Phänomen? Man hat ein Problem, etwa mit Excel, und tippt es in eine Suchmaschine seiner Wahl ein. Prompt landet man auf Seiten, auf der die Lösung steht. Es handelt sich hierbei nicht zwingend um Homepages von Firmen, sondern um Blogs. Hier helfen Nutzer Nutzern. Genau so funktioniert das Prinzip des Social-Business‘. Kunden erklären anderen Kunden Finanzprodukte, geben ihnen Tipps usw.
Was aber, wenn die Bank, welche das Social-Business betreibt, Leute engagiert, die bankenfreundliche Ratschläge geben? Diese Frage liegt geradezu auf der Hand. Dominique Haas von Cortal Consors berichtete aus den gemachten Erfahrungen und stellte glaubhaft dar, dass solch ein Schritt einem Schuss gleichkommt, der nach hinten losgeht.
Nutzer sind nicht die dumme Masse
Nutzer sind nicht die dumme Masse, mit der sie oft in Verbindung gebracht werden. Auf Dauer merken sie den Schwindel. Außerdem macht sich ein Unternehmen, das auf diese fiesen Tricks zurückgreift, für Erpressung seitens der Mitarbeiter angreifbar. Der Reputationsverlust wäre zu groß.
In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierte Thorsten Hahn mit dem Blogger Boris Janek, Jürgen Mirbach von T-Systems und Andreas Nicklas über die Risiken und den Nutzen von Social-Business. Die Fragen aus dem Publikum untermauern die Bedeutung und v.a. das Interesse für Social-Business. Eines dürfte klar geworden sein. Wenn Unternehmen die Chancen nicht nutzen, die das Internet bietet, handeln sie fahrlässig. Eines ist auch jedem Teilnehmer bewusst geworden. Auch wenn das Internet nicht mehr die jüngste Erfindung ist, bietet es noch eine Menge an Innovationen. Anschließend bat sich die Möglichkeit des Netzwerkens bei einem leckeren Imbiss und Getränken.