Im Interview mit den BANKINGNEWS spricht Kai Fürderer, der Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau (IVA), über die Rolle von Vergleichsportalen für die Bankenbranche.
BANKINGNEWS: Kunden wollen bei einem Tagesgeld die meisten Zinsen, der Produktvergleich scheint aber bei „Meine Bank vor Ort“ nicht im Fokus zu stehen. Was macht Ihr Portal für potentielle Finanzkunden so attraktiv?
Kai Fürderer: Ein weiteres Vergleichsportal hätte m.E. den Kunden keinen Mehrwert beschert. Unser Fokus liegt auf kostenfreien und unabhängigen Fachbeiträgen und Informationen im Schwerpunkt zu den komplexeren Finanzthemen (bspw. zu Altersvorsorge, Baufinanzierung und dem richtigen Anlagemix).
Welche Rolle spielt Neutralität bei Ihrem Informationsangebot und wie gehen Sie damit um?
Unsere fünfköpfige Finanzredaktion erstellt monatliche Redaktionspläne, die sich an aktuellen Themen, Diskussionen in Internetforen und Suchanfragen bei Google orientieren.
Unsere Redakteure waren früher selbst in namhaften Finanzredaktionen tätig und sind es gewohnt, Kunden unabhängig zu informieren, ohne jedwede Produktempfehlung abzugeben. Manche kritischen Fachbeiträge, die auch sehr stark Kunden informieren und damit auch auf den Verbraucherschutz einzahlen, stoßen nicht immer auf Gegenliebe bei unseren Portalbanken; dies liegt aber in der Natur der Sache, wenn man Kunden objektiv und unabhängig informieren möchte.
Der Deutsche kann mit Geld nicht umgehen, hat keine Finanzbildung und lässt sich eher von Gier statt von Vernunft leiten. Nutzen die Besucher Ihrer Plattform messbar das Informationsangebot?
Ja, das können wir durchaus bestätigen, da wir mittlerweile täglich bis zu 8.000 Besucher auf unserem Portal verzeichnen, die im Durchschnitt weit über zwei Minuten verweilen und über drei Beiträge aufrufen. Der schönste Beleg ist das uns mittlerweile über 85 % der Besucher über finanzspezifische Suchanfragen bei Google erreichen, was das große Interesse an diesen Themen zeigt und uns dabei bestärkt, dass Finanzcontent durchaus nachgefragt wird und wichtig ist. Deshalb schreiben wir mit unserer Redaktion auch immer öfter direkt für Banken und Finanzdienstleister, die von unserer Google- und SEO-Strategie profitieren wollen. Nicht zuletzt bestätigen dies auch 19.000 Facebook-Fans mit einem aktuellen pta-Wert (absolut) von 740 in der KW 42.
Auf über 200 Vergleichsportalen können Banken sich und ihr Angebot präsentieren. Und ich verstehe, dass diese natürlich zu ihnen kommen sollen. Hand aufs Herz. Welche Strategie empfehlen Sie Banken bei der Auswahl?
Unser Fokus liegt – wie unser Name es schon vermuten lässt – auf der Online-Präsenz von Regionalbanken in mittlerweile über 1.400 Standorten bundesweit. Es gibt für diese Institute nicht sehr viele Möglichkeiten sich mit regionalem Fokus auf einem anderen Portal zu präsentieren. Durch unseren Schwerpunkt, die an Inhalten interessierten Kunden über Google auf unser Portal einzuladen, sind wir m.E. konkurrenzlos unterwegs. Wer sich als Bank auf einem Portal präsentieren möchte, welches mittlerweile bei 1.952 unterschiedlichen Suchbegriffen bei Google auf der ersten Seite gelistet wird, kommt um MBVO.de nicht herum. Dazu kommt, dass wir neben der Möglichkeiten der Bankbewertung den Kunden die Option bieten, die Banken vor Ort auch direkt mit einer Terminanfrage zu kontaktieren. Im August dieses Jahres konnten wir etwa über 1.000 Mails an die unterschiedlichen Banken weiterleiten, die über den Weg mittlerweile nicht selten Neukunden gewinnen.