Die BaFin-Chefin Elke König, soll den obersten Posten der Bankenabwicklungsbehörde in der Eurozone erhalten. Bankenabwicklungsbehörde? Sie haben richtig gelesen. Diese Behörde starte ab dem kommenden Januar mit der „Abwicklung“ in Brüssel. Das klingt jetzt erstmal martialisch, ist aber eigentlich ganz harmlos. Das neue Aufsichtsorgan ist ein Resultat der vergangenen Finanzkrise und soll für den fleißigen steuerzahlenden Bürger für Sicherheit sorgen. Dieser darf nun wieder beruhigt sein, weil er nicht mehr für die schrägen Investitionen der großen Banken gerade stehen muss und somit die Einlagen von Privatpersonen im Insolvenzfall von Kreditinstituten geschützt sind.
Rheinische Frohnatur übernimmt die Verantwortung
Nun soll Elke König die Aufsicht übernehmen. Die fachliche Kompetenz ist der BaFin-Präsidentin in keinem Fall abzusprechen. Vielleicht ist die in der Nähe von Köln geborene Rheinländerin sogar genau die benötigte Frohnatur, welche man für diese komplizierte Aufgabe haben muss. Rund 55 Milliarden Euro sollen die Kreditinstitute in den kommenden acht Jahren „ersparen“ – das ist mal eine Hausnummer! Und Frau König sieht dabei zu, dass keine Bank bevor- bzw. benachteiligt wird. Erinnerungen werden wach an den notorischen Esstisch am Kindergeburtstag, an dem alle Kinder dieselbe Stückzahl Kuchen erhalten. Elke König überwacht als „Mutter der Veranstaltung“ den Ablauf und grätscht dazwischen, sobald Ungerechtigkeit sich breit zu machen droht. Doch selten steht eine Mutter alleine da. Unterstützung erhält die Abwicklungsbehörde von der Bankenaufsicht, welche Mario Draghis Europäische Zentralbank übernommen hat. Fehlen Banken eigentlich nur noch die Schnuller, oder?