Innovation in Verbindung mit tradierten Banken sind für viele ein Widerspruch. Die so oft beschworene Innovationslosigkeit werde bald, so die Kritiker, zu einem Untergang der Banken führen. Das Beispiel der Fidor Bank zeigt, dass auch Banken innovativ sein können.
Im Science-Fiction-Thriller „In Time“, der 2011 mit Justin Timberlake die Kinos eroberte, hat eine neue Form des weltweiten Wirtschaftssystems das klassische Geld abgelöst: Die Währungen werden in dieser Zukunftsvision durch Lebenszeit ersetzt, die wie Geld verdient, ausgegeben, verschenkt oder gestohlen werden kann. Ein Kaffee kostet dann vier Minuten, während eine Nacht in einem Luxushotel das Leben um einen Monat verkürzt. Andere Filme des Genres zeigen, wie durch das Scannen der Iris oder eine Stimmen-Analyse in der Welt der Zukunft bezahlt werden könnte. Spannende Ideen gibt es viele.
Virtuelle Währungen sind nicht mehr aufzuhalten
Wie genau das Geldsystem von morgen aussehen wird, kann heute jedoch niemand mit Sicherheit sagen – weder kreative Filmemacher noch weitblickende Finanzexperten. Deshalb halten wir uns bei der Fidor Bank an den Philosophen Karl-Heinz Brodbeck: „Wer Neues prognostiziert, müsste es selbst erfinden.“
Die Münchner Fidor Bank verfolgt, begleitet und unterstützt bereits seit mehreren Jahren eine der spannendsten Entwicklungen der Finanzwelt – virtuelle Währungen. Über Kooperationen mit Kraken.com, Ripple Labs oder Bitcoin.de haben wir uns als innovativer Bankpartner in diesem zukunftsträchtigen Bereich bereits eine starke, weltweite Expertise sowie ein weitreichendes Netzwerk in der Community aufgebaut. Warum? Weil Kryptowährungen wie Bitcoin, Litecoin oder PPcoin die Finanzdienstleistungsbranche in den nächsten 10 bis 20 Jahren nachhaltig verändern werden. Das digitale Geschäftsvolumen nimmt Jahr für Jahr zu. Daher wird in der globalisierten Welt des Internets der Ruf nach länder- und firmenunabhängigen Bezahlsystemen immer lauter. Die Zweifler trauen Bitcoin und Co. auch zukünftig nur ein Nischendasein zu. Die Mahner warnen, nicht immer zu Unrecht, vor Cyberkriminalität und Geldwäsche. Die Zahlen zeigen jedoch: Virtuelle Währungen sind nicht mehr aufzuhalten.
Marktplatz für Cyberwährungen
Bereits Ende 2014 gab die Fidor Bank mit ihrem Partner Payward/Kraken eine Initiative zum Aufbau einer „Bankplattform für virtuelle Währungen“ bekannt. Ziel ist es, mittelfristig die erste regulierte Plattform der Welt zu gründen, in der die Produkte und Services verschiedener Anbieter für virtuelle Vermögenswerte wie z.B. Bitcoins gebündelt werden. Unter dem Dach einer Banklizenz soll somit eine Art „Marktplatz für Cyberwährungen“ entstehen. Wir wollen für alle Unternehmer und Kunden, die von der Idee und der Vision eines virtuellen Währungssystems überzeugt und fasziniert sind, ein reguliertes und spezialisiertes Banking-Angebot erschaffen. Die Fidor Bank stellt in der Initiative die regulatorische Basis wie Finanzkontrolle, Finanzmarktexpertise und Bankdienstleistungen zur Verfügung. Unsere IT-Tochter Fidor TecS AG bringt die notwendige technologische Plattform fidorOS mit ein. Die modular aufgebaute Banking-, Payment- und Community-Software ist darauf spezialisiert, digitale Kundengruppen optimal zu unterstützen sowie Drittangebote im Rahmen einer offenen, API-basierten Infrastruktur zu integrieren. Payward/Kraken liefert das technologische Know-how im Bereich der sicheren Verwahrung von virtuellen Währungen sowie bei der Handels- und Börsenabwicklung.
Auch konkurrierende Unternehmen sind eingeladen
Aktuell arbeiten wir einerseits das bestehende Konzept aus und bereiten die Gründung des Unternehmens vor; andererseits suchen wir nun gezielt Partner, um ein größtmögliches Netzwerk zu schaffen. Da es sich um eine offene Initiative handelt, sind auch konkurrierende Unternehmen dazu eingeladen, auf der Plattform zusammenzuarbeiten. Dabei werden alle Partner zu Anteilseignern des neuen Unternehmens. Wer der Initiative beitreten will, muss neben der notwendigen Expertise und Begeisterung auch professionelle Strukturen wie eine ausreichende Finanzierung mitbringen. Zudem sind alle beteiligten Unternehmen dazu angehalten, grundlegenden regulatorischen Richtlinien und Restriktionen zuzustimmen, z.B. zur Geldwäsche-Kontrolle oder Kundenlegitimierung.
Wir sind guter Dinge, dass die Öffnung der Initiative und die Ausweitung der Partnerschaften auf neue Unternehmen der Branche insgesamt einen Schub geben werden. Für die Crypto-Gemeinde ist eine Bankplattform für virtuelle Währungen ohnehin ein Riesenschritt; und auch Regulierungsbehörden und andere Banken werden sich früher oder später an das Thema heranwagen. Spätestens dann, wenn sie keine andere Wahl mehr haben!
Wie sieht die Zukunft des Geldes aus?
Wohin die Reise mit unserer Finanzwelt geht, ist unklar. Vielleicht liegt die Zukunft in einem dezentral vernetzten Geldsystem, dessen Grundlage das Internet ist? Vielleicht steuern wir langfristig sogar auf eine Gesellschaft ohne physisch vorhandenes Geld zu? Wahrscheinlich scheint aktuell nur zweierlei: Erstens wird die Bedeutung virtueller Währungen zunehmen; zweitens wird es wohl auch in Zukunft keine zivilisierte Weltbevölkerung ohne Geld geben. Bei Star Trek lernen wir zwar, dass Geld in der Mitte des 23. Jhdt. keinerlei Bedeutung mehr hat, doch Science Fiction ist eben nicht immer zukunftsweisend.
Weitere Informationen:
www.cryptocurrency-bank.com
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