Meinungsfreiheit

Wir haben in der Redaktion lange überlegt. Sollen wir oder sollen wir nicht? Ist das Thema jetzt nicht schon lange genug durchs Dorf getrieben worden? Sind wir mit einer Zeitung innerhalb der Bank- und Finanzbranche überhaupt legitimiert, über das Thema Meinungsfreiheit zu diskutieren? Fragen, auf die es nur eine Antwort geben kann. Wir müssen! Keine…


Wir haben in der Redaktion lange überlegt. Sollen wir oder sollen wir nicht?

Ist das Thema jetzt nicht schon lange genug durchs Dorf getrieben worden? Sind wir mit einer Zeitung innerhalb der Bank- und Finanzbranche überhaupt legitimiert, über das Thema Meinungsfreiheit zu diskutieren? Fragen, auf die es nur eine Antwort geben kann.

Wir müssen!

Keine Redaktion mit einem demokratischen Anspruch kommt daran vorbei Meinungsfreiheit hoch zu halten.   Neben der staatlichen  Gewaltenteilung gelten Presse, Rundfunk und Fernsehen als vierte Gewalt, als Vertreter des Volkes. Und da beschämt es schon ein wenig, wenn Teile des Volks dieser Tage auf die Strasse gehen und der Presse nicht nur den Rücken zuwenden, sondern selbige übelst beschimpfen.  
Bekannt gewordene Verstrickungen von Presse und Politik, von Manipulation durch Politiker, Lobby und zahlende Kunden macht es jedoch nicht leicht, ein wenig Verständnis für die Kritik an der ach so neutralen Presse zu entwickeln.
Natürlich  kann man sich auf der einen Seite der berühmten Medaille fragen, ob  die Provokation irgendwelcher Gottheiten sein muss. Zumal, wenn man weiß, dass dies ganze Heerscharen mit dem Schaum vor dem Mund auf die Straße lockt. Auf der anderen Seite wäre eine gewisse Gelassenheit aller Religionen durchaus wünschenswert. Eines ist sicher: „Gewalt bedeutet immer die Bankrotterklärung der persönlichen Intelligenz“, so Oliver Kalkofe in einem kurzen aber auf den Punkt gebrachten Videobeitrag. Gewalt vor dem Hintergrund der in jeder Religion manifestierten Nächstenliebe  ist das, was kein auch so mächtiger Gott jemals will oder gewollt hätte.
Meinungsfreiheit und deren Erhalt muss man aber gar nicht so hoch aufhängen. Wir hier in der Redaktion BANKINGNEWS wollen eine Zeitung gestalten, in der die Meinung im Vordergrund steht. Daher gibt es auch mal den ein oder anderen kritischen Ton, wenn mal wieder Boni verstreut werden, Kunden über den Tisch gezogen werden oder andere Dinge passieren, von denen wir und unsere Gastautoren der MEINUNG sind, dass dies unserer Branche nicht gut zu Gesicht steht. Und da wundern wir uns schon, dass im Umfeld der Morde in Paris und der Demos rund um den Globus auch wir uns mit Aussagen konfrontiert sehen, in denen uns Leser sagen, dass wir ganz schön gefährlich leben. „Nicht, dass mal ein wütender Banker mit einer Waffe in der Redaktion steht.“

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