Banken haben mit einem Imageproblem zu kämpfen. Nicht nur die Finanzkrise hat das Bild der großen Geldhäuser beschädigt; auch die Vielzahl an innovativen FinTechs lässt die Banken im wahrsten Sinne „alt“ aussehen. Es wird einer Reihe von Maßnahmen bedürfen, um den Anschluss wiederherzustellen und verlorengegangene Kunden zurückzugewinnen.
Der vielversprechendste Weg, den neuen Wettbewerbern zu begegnen, scheint eine Modernisierung und Verbesserung des eigenen Angebots zu sein. Nur wer zeitgemäße Produkte und Dienstleistungen anbietet, wird bestehende Kunden halten und neue Zielgruppen erschließen können. Eine spannende Möglichkeit für Banken und Finanzdienstleister, ihr bestehendes Produktportfolio innovativ zu ergänzen, bietet nun die DBAN.
Die Alternative zur „IBAN, der Schrecklichen“
Seit SEPA wurde viel über „IBAN, die Schreckliche“ gesagt und geschrieben. Es wurde zur Genüge festgestellt, dass das 22-köpfige Zahlenmonster für den innerdeutschen Zahlungsverkehr keinerlei Vorteile hat – und dennoch bei jeder Überweisung oder Lastschrift die Nerven der Benutzer strapaziert. Für die Rechnungsbriefbögen braucht mancher eine Lupe, um die meist kleingedruckten Nummern zu lesen und sich bei der Anzahl der Nullen nicht zu verzählen. Bei der Eingabe scheinen Fehler vorprogrammiert, da man sich allzu leicht vertippt. Die DBAN hilft das Chaos zu beseitigen, indem sie die Eingabe von IBAN und BIC bei jeglicher Überweisung überflüssig macht. Banken und Unternehmen können ihren Kunden Transaktionen damit erheblich erleichtern und der etwas angestaubten Überweisung neuen Glanz verleihen.
Einfach und zuverlässig überweisen mit der DBAN
Eine DBAN (Dynamic Bank Account Number) ist keine neue Zahlungsmethode, sondern eine vereinfachte Darstellung der IBAN. Die Abwicklung der Transaktionen erfolgt somit nach wie vor über die Bank, nur die Nutzung von Überweisungen und Lastschriften ist stark vereinfacht. Denn im Aufbau orientiert sich die DBAN an gewöhnlichen Email-Adressen – nur dass das „@“-Symbol einem „#“ weicht. Unternehmen können als Endung ihre eigene Domain wählen. Die DBAN enthält alle wichtigen Zahlungsinformationen wie Zahlungsempfänger, IBAN, BIC, Verwendungszweck und Betrag. Die Verwendung ist nicht auf ein geschlossenes Zahlungs-Ökosystem beschränkt und kann daher in jedem System, das Überweisungen unterstützt, verwendet werden.
Auch als App verfügbar
Doch wie und wo kann man die DBAN zum Überweisen nutzen? Eine der vielen Optionen ist das Online-Portal myDBAN.de. Hier kann man einfach die Empfängeradresse eingeben und die hinterlegten Kontoinformationen werden automatisch ergänzt. Der Nutzer muss nur noch den Betrag und den Verwendungszweck eintippen – und voilà, die Überweisung ist fertig. Optional können sich Nutzer auch die DBAN Pay App auf dem Computer installieren und so ohne den Umweg über das Portal jederzeit und überall Transaktionen tätigen.
Darüber hinaus wurde jüngst noch eine weitere Alternative geschaffen, DBANs im angestammten Online-Banking-Portal zu nutzen, auch ohne die Implementierung von Bankseite: den DBAN Form Typer. Das Autotexttool wird einmalig auf dem Computer des Nutzers installiert und ersetzt anschließend automatisch die im Online-Banking eingegebene DBAN durch die hinterlegten Kontoinformationen.
Vorteile für Zahler, Unternehmen und Banken
Der Vorteil für die Zahler liegt auf der Hand. „Sprechende“ DBANs sind einprägsamer und lassen sich einfacher verwenden. Überweisungen können so schneller und zuverlässiger getätigt werden. Doch auch Unternehmen profitieren, wenn ihre Kunden für Zahlungen eine firmeneigene DBAN verwenden, statt eines 22-stelligen Zahlensalats. Die Bearbeitung nicht oder falsch eingegangener Überweisungen wird auf ein Minimum reduziert. Zudem müssen Kunden nicht über neue Bankverbindungen informiert werden, da die Unternehmen immer nur das hinterlegte Konto ändern müssen und nicht die DBAN selbst.
DBAN stärkt die Kundenbindung
Doch was haben Banken davon? Die traditionelle Überweisung gewinnt für Kunden durch die Vereinfachung der DBAN wieder an Attraktivität und stärkt die Kundenbindung. Denn die Ausführung der Zahlungen erfolgt nach wie vor über den Clearing-Prozess der Banken und nicht über andere Payment Service Provider (PSPs). Der sogenannte „First Mover Advantage“ stärkt zudem die Wahrnehmung als innovative Bank. Um den aufkommenden Playern die Stirn zu bieten, muss im Fokus der Finanzdienstleister zukünftig noch stärker der Entschluss stehen, die Probleme der Kunden zu erkennen und sich diesen anzunehmen. Eine Vereinfachung der Überweisung und ein Verzicht auf die umständliche IBAN könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein. Schließlich würde heute auch niemand mehr auf die Idee kommen, eine Website anhand der technischen IP-Adresse aufzurufen, wenn man stattdessen einfach einen Klarnamen eintippen kann.