Bargeld wird zurzeit heftig diskutiert und angegriffen. Nicht nur der Wirtschaftsweise Peter Bofinger würde lieber heute als morgen das Bare in die Geschichtsbücher verbannen, sondern auch so manche Politiker. Angeblich würde man auf diese Art und Weise den Sumpf der Kriminalität trockenlegen. Aber Cash findet auch noch Befürworter. Zwei von ihnen baten wir um eine Meinung.
Christian Lindnder, Bundesvorsitzender der FDP und MdL in Nordrhein-Westfalen, und Dr. Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, teilten unserem Chefredakteur Thorsten Hahn gerne ihre Ansichten zum Thema Bargeld mit. Ihre Meinungen mögen vielleicht den einen oder anderen brüskieren, aber sie sprechen gewiss für die Mehrheit der Bevölkerung, denn schließlich zahlen die Deutschen am liebsten noch bar, wie neulich eine Studie der Bundesbank erneut bestätigte.
„Die Abschaffung des Bargelds würde den Weg zur totalen Kontrolle und zur fluchtlosen Enteignung durch Negativzinsen bahnen. Das zeigt: Bargeld ist Freiheit. Dabei muss es bleiben.“
Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP
„Die Forderung, das Bargeld abzuschaffen, geht an der Realität vorbei. Zwar verursacht die Nutzung des Bargeldes Kosten, die Diskussion muss aber auch die kulturelle Tradition Deutschlands einbeziehen. Über die Hälfte aller Bezahlvorgänge wird in Deutschland in bar abgewickelt. Die Banken orientieren sich in dieser Frage daher weiterhin an den Bedürfnissen der Kunden. Dazu gehören neben einem breiten Angebot an unbaren Zahlungsmitteln auch die Versorgung mit Bargeld.“
Dr. Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes
