Keine Frage, eine Firma die mit hohen Beträgen aus Steuermitteln gerettet wird darf seinen Mitarbeitern keine hohen Gehälter oder gar Boni zahlen. Oder?
In der vergangenen Woche hat die Regierung die Begrenzung von Gehältern bei jenen Banken beschlossen, die durch Steuermittel gerettet wurden. Und um die Reichweite der Regelung nochmals deutlich zu machen. Es geht um vier Banken. Genaue Zahlen kennt man nicht, aber bei den Instituten geht es um zusammen weniger als 100 Mitarbeiter. Ein Tropfen auf den heißen Stein?
Groß war das Geschrei, als klar wurde, dass es bei der geretteten HRE Boni an Mitarbeiter ausgezahlt wurden. Fehlt unserer Branche das nötige Fingerspitzengefühl? Mitnichten, hat unsere Branche doch die gleichen Probleme wie der Rest der deutschen Industrie. Fachkräftemangel. Gute Mitarbeiter bekommt man nicht ohne die passende Bezahlung und schon gar nicht, wenn man sich nachträglich nicht an Verträge hält. So wirkt die Regelung aus Bonn wie mit der heißen Nadel gestrickt und es ist fraglich, ob die Regelung alle juristischen Hürden nehmen kann, wenn denn da die ersten Mitarbeiter gehen das Gesetz zu Felde ziehen.
Zwar sind in unsere Branche in sehr kurzer Zeit Gelder gepumpt worden, die ein Ausmaß angenommen haben wie nie zuvor, dennoch gibt es auch andere Branchen, die in den letzten Jahrzehnten mit Milliarden an Subventionen also Steuergeldern gefördert wurden.
Mit Fingerspitzengefühl raus aus der Imagekrise ist die dringlichste Aufgabe unserer Branche. Aber es muss auch ein Ende haben, dass alle Mitarbeiter immer unter Generalverdacht gestellt werden. Nicht alle Mitarbeiter haben Kunden beraten und nicht alle Mitarbeiter haben Boni in Millionenhöhe kassiert. Aber die meisten Banker machen einfach nur einen guten Job.
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