Paul Wolfowitz wurde am 22. Dezember 1943 als Sohn des 1920 emigrierten Mathematikers Jacob Wolfowitz und seiner Frau Lillian Dundes in Brooklyn, New York geboren. Wie schon sein Vater, verfolgte auch Paul zunächst eine Karriere in der Mathematik. An der Cornell University in New York City machte er 1965 den Bachelor in den Fächern Mathematik und Chemie, bevor er die Fachrichtung wechselte und an die University of Chicago ging.
Hier studierte er Politikwissenschaften und promovierte im Jahr 1972. Bereits in seiner frühen Laufbahn war Wolfowitz stark in die Politik involviert und arbeitete ab 1966 als Regierungsangestellter. In seiner Funktion als Wissenschaftler diente und arbeitete er unter fünf Präsidenten. Während der Amtszeiten von Richard Nixon und Jimmy Carter war Wolfowitz im Pentagon tätig. Für Ronald Reagan war er US-Botschafter in Jarkarta und unter George Bush arbeitete Wolfowitz als Staatssekretär. Unter Bushs Sohn George W. war er dann als stellvertretender Verteidigungsminister eingesetzt.
Amtszeit bei der Weltbank von Kritik überschattet
Am 31. März 2005 wurde er vom Exekutivrat der Weltbank einstimmig zum Präsidenten und Nachfolger von James Wolfensohn gewählt. Während seiner Amtszeit machte Wolfowitz sich für den Kampf gegen Korruption stark. Doch das wurde durch einen Skandal überschattet, der seiner Karriere bei der Bank ein Ende setzen sollte. Im Mai 2007 kündigte er nach heftiger Kritik seinen Rücktritt an.
Der Grund für seinen Rücktritt war die “Beförderungsaffäre”. Wolfowitz wurde vorgeworfen, die bankinternen Regel des Interessenkonflikts missachtet zu haben, als er seine Lebensgefährtin Shaha Riza beförderte und ihr Gehalt um ein Drittel erhöht habe.
Wolfowitz wies die alleinige Schuld von sich. Die Weltbank habe ebenfalls eine Teilschuld. Auch betonte er, dass man seine Verdienste berücksichtigen solle. All das änderte aber nichts mehr an seinem Rücktritt. Am 1. Juli 2007 wurde er durch Robert Zoellick abgelöst.
Nach seiner Amtszeit wurde Wolfowitz Gastwissenschaftler am American Enterprise Institute (AEI). Zudem ist er seit 2008 für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Taiwan zuständig.
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