Erfolgreiches Projektmanagement ist vor allem eine Kulturfrage.
Vor inzwischen mehr als zwei Jahren hat die Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) eine bemerkenswerte Studie veröffentlicht über – Achtung! – Misserfolgsfaktoren im Projekt. Drei wesentliche Ergebnisse: Das Top-Management zieht nicht mit, Projekten fehlt genügend Autonomie und die Projektarbeit genießt nur einen eher niedrigen Stellenwert im Unternehmen. Dann läuft es schief.
Stellen wir uns für einen Moment vor, wir würden keine Bankorganisation machen, sondern Autos bauen. Dann wäre die GPM-Studie als Mahnung zu verstehen, zuerst ein passendes Fahrwerk zu entwickeln und erst dann das Chassis. Klar: Ein Porsche-Aufbau macht aus einer Kutsche mit Holzrädern noch keinen Sportwagen. Das gilt auch im Projektmanagement. Unternehmen, die ein projektfreundliches Umfeld schaffen, gelingt die Innovation. Sie setzen Kräfte frei, die anderenfalls in die Kompensation suboptimaler Rahmenbedingungen fließen. Vor diesem Hintergrund überrascht nicht, so die GPM-Autoren, dass eine fehlende PM-Software auf dem vorletzten Platz landet, wenn es um Einflussfaktoren für den Gesamterfolg von Projekten geht.
Innovationsklima muss vorhanden sein
Eine zweite Erkenntnis aus der Praxis: Das richtige Fahrwerk erleichtert die Modellpflege. Was ist gemeint? Erreicht das Projektmanagement einen gewissen Reifegrad, ergibt es natürlich Sinn, bestehende Werkzeuge zu verbessern. Etwa eine Software anzuschaffen für ein professionelles Ressourcenmanagement. Bis dahin empfiehlt sich, das richtige Innovationsklima zu schaffen.