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1850: Vom Zustelldienst zum Weltkonzern

Am 18. März 1850 schlossen sich drei Transportunternehmen zum Eilzustelldienst American Express zusammen. Heute ist das Unternehmen einer der großen Player im Kreditkartengeschäft. Wir blicken auf die Unternehmensgeschichte.


American Express Zeitreise

American Express — oft als Amex abgekürzt — ist in der Finanzbranche und auch darüber hinaus weltweit bekannt. Der Grundstein für das Unternehmen wurde am 18. März 1850 gelegt, als sich die drei Transportunternehmen von Henry Wells, William George Fargo und John Warren Butterfield zusammenschlossen. Die neugegründete American Express Company gehörte seiner Zeit zu den schnellsten Eilzustelldiensten. Das Geschäft profitierte davon, dass es noch keine staatliche Postzustellung gab oder diese für die breite amerikanische Bevölkerung viel zu kostspielig war.

Außerdem waren Unternehmen wie die American Express Company ein entscheidender Faktor für die Erschließung des amerikanischen Westens, da so Post, Frachtgüter oder Wertgegenstände wie Gold von den östlichen Städten in den wilden“ Westen transportiert werden konnte. Auch damals zählten Banken bereits zu den wichtigsten Kunden von American Express. Sie transportierten Zertifikate, Banknoten, Währungen und andere Finanzinstrumente.

Die Einsatzgebiete wurden zunächst auf zwei noch autonome Gesellschaften der American Express Company aufgeteilt. Die Livingston, Fargo & Company fokussierte sich unter Wells und Fargo — die 1852 auch den Vorläufer des heutigen Finanzdienstleisters Wells Fargo gründeten — auf den Westen des Landes. Entsprechend bekam John Butterfield mit der Wells, Butterfield & Company den östlichen Teil der USA zugeteilt.

Wechsel vom Transport- ins Finanzgeschäft

Als das Unternehmen bemerkte, wie rentabel das Geschäft mit dem Finanzwesen war, entschied man sich das Transportgeschäft einzuschränken und stattdessen ins Finanzgeschäft einzusteigen. 1882 wurde so erstmals ein „Money Order Business“ angeboten, eine Zahlungsanweisung, für die im Vorfeld ein fester Betrag bei American Express hinterlegt werden musste. In den 1890er Jahren erweiterte sich das Geschäft auf Reiseschecks und die Firma expandierten nach Europa. In Paris eröffneten sie 1895 ihr erstes Büro in Übersee — weitere Standorte in London, Berlin oder Antwerpen sollten in den kommenden Jahren folgen.  

Als 1905 die Betrugsfälle von unabhängigen Geldwechslern ein neues Hoch erreichten ernannte die US-Regierung das Unternehmen zum offiziellen Geldwechsler. Das Unternehmen löste auch in Kriegszeiten weiterhin Schecks in ihren Auslandsstandorten.  

Den nächsten Meilenstein erreichte American Express 1958 mit der Veröffentlichung der ersten Change Card. Die Kreditkarte sollte den Kunden dieselben Sicherheiten wie die Reiseschecks bieten, allerdings mit einer höheren Flexibilität. In den Folgejahren wuchs Amex zu einem Weltkonzern heran und bekam sein heutiges Logo, den blauen Kasten.

1984 übernahm Amex den Finanzdienstleister Investor Diversified Services Inc. und setzte damit die Transformation zu einem Finanzunternehmen fort. Dazu gehörte auch die Gründung der American Express Bank Ltd., die 2008 für rund 823 Millionen Dollar an das britische Finanzunternehmen Standard Chartered PLC verkauft wurde. 

Ein Grund für den Verkauf dürften die Auswirkungen der Finanzkrise gewesen sein. American Express wurde von der Krise schwer getroffen und war gezwungen Unterstützung in Höhe von rund 3,5 Milliarden US-Dollar aus dem US-Rettungspaket “Emergency Economic Stabilization Act” zu beantragen. 

Heute gehört American Express neben Visa und Mastercard zu den drei großen Konzernen im Kreditkartengeschäft. Im vierten Quartal 2020 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 9,35 Milliarden US-Dollar. 

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