Ein Kunde der Krypto-Bank Bitwala hat die Kollegen der Finanz-Szene informiert: Er hatte laut Jahressteuer-Bescheinigung steuerpflichtige Einkünfte von 823.397.882,91 Euro. Ein Grund zur Freude, wenn es stimmt. Weniger, wenn nicht.
Was war also passiert? Wir haben leider keine Stellungnahme von Bitwala erhalten. Laut Finanz-Szene habe das Unternehmen gesagt, dass bei einigen Kunden die Beträge nicht nach Bitcoin, sondern auf Satoshi-Einheiten ausgestellt wurden. Darin liegt nun ein nicht besonders kleiner und auch kein feiner Unterschied, denn der Satoshi verhält sich zum Bitcoin wie der Cent zum Euro – nur noch viel kleiner. In einem Euro stecken 100 Millionen Satoshi.
Schade für den Kunden, aber bei einem Kapitaleinsatz von 1.000 Euro fällt der Irrtum wenigstens sofort auf. Was lernen wir daraus? Nicht alle Fehler sind so offensichtlich. Es lohnt sich daher, die Bescheinigungen eingehend auf Plausibilität zu prüfen, auch wenn das keinen Spaß macht.
Probleme mit Jahressteuerbescheinigungen sind nicht so selten. Manchmal kommen sie zu spät oder es gibt nachträgliche Korrekturen. Dafür muss die Schuld nicht beim Kreditinstitut liegen, es kann auch an nachträglichen Gewinnmitteilungen oder Fusionen von Aktienunternehmen liegen. Seit der Neuregelung der Steuervorschriften für Investmentfonds 2018 ist das Chaos eher größer geworden, auch im Zuge dessen kam es zu zahlreichen Korrekturmeldungen.
Bei Bitwala stimmt zumindest der Service: Die entsprechende Anlage für die Steuererklärung war schon ausgefüllt und beigelegt. Schade nur, dass der Betrag nicht stimmte.