Seit Oktober 2008 beschäftigt der Bitcoin die Finanzwelt. Die Entwicklung die Bitcoin in den vergangenen Jahren zeigt, dass die digitale Kryptowährung gekommen ist, um zu bleiben. Nun steht die digitale Münze an der Schwelle dazu, ein anerkanntes Zahlungsmittel zu werden.
Ein wichtiger Schritt aus der Nische des Krypto-Marktes heraus ist die Kooperation mit PayPal, die Bitcoin sich bereits 2020 sichern konnte. Der international agierende Zahlungsdienstleister hat die Reichweite und die Anerkennung, um die Kryptowährung als Anlage- und Zahlungsinstrument auch für die breite Masse interessant zu machen.
Schon jetzt können Kunden in den USA Bitcoins mit PayPal kaufen. Seit August 2021 stehen auch britischen Kunden die erweiterten Serviceleistungen von PayPal auch britischen Kunden zur Verfügung. Nutzer mit Sitz in Deutschland können Bitcoin bislang nur über den Online-Broker Etoro handeln. Der Zahlungsdienstleister hat bereits angekündigt, weitere Länder in das wachsende Bitcoin-Netz integrieren zu wollen.
Damit verschafft PayPal Verbrauchern einen leichterten Zugang zum Krypto-Markt. Der nächste Schritt ist die Akzeptanz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Im E-Commerce wird der Bitcoin vereinzelt bereits als zusätzliche Zahlungsoption anerkannt. Sollte der Trend anhalten, kann es nicht nur für Krypto-Experten und Anleger interessant werden, sich mit den Möglichkeiten der digitalen Währung vertraut zu machen.
Vor dem Bezahlen steht der Kauf
Kryptowährungen und ihre Einsatzmöglichen auf dem Finanzmarkt scheinen den Alltag immer stärker zu prägen. Die Europäische Zentralbank arbeitet bereits am Digitalen Euro, einer Kryptowährung auf der Basis des Euro, die sich ebenfalls am internationalen Finanzmarkt etablieren könnte.
Doch wer mit einer Kryptowährung bezahlen möchte, muss sie zunächst erwerben und auf einem speziellen Konto verwalten. So gelingt der Kauf von Bitcoin:
1. Die passende Trading-Plattform wählen
Bitcoin werden an Krypto-Börsen, Marktplätzen oder über einen speziellen Broker gehandelt. Hier haben Verbraucher die freie Wahl, mit welchem Partner sie arbeiten möchten. Krypto-Börsen und Broker verkaufen direkt an Käufer. Marktplätze dagegen bieten lediglich eine Plattform, um Kaufinteressenten und Anbieter zusammenzubringen.
Bei vielen seriösen Anbietern haben Kunden zunächst die Wahl, ob sie den Handel mit Bitcoin an einem Demokonto ausprobieren oder gleich mit einem Echtgeldkonto einsteigen möchten.
2. Konto einrichten
Ist der Anbieter ausgewählt, muss der Bitcoin-Client heruntergeladen und installiert werden. Dafür wird auch die gemeinsame Datenbank des Netzwerkes heruntergeladen, in der die einzelnen Bitcoin-Transaktionen gespeichert werden. Um Falschgeld vorzubeugen, wird jeder Coin einer festen Adresse zugeordnet, weshalb Nutzer sich entsprechend registrieren müssen.
Anschließend können Kunden ihr Konto, die so genannte Wallet, einrichten. Hierzu ist je nach Anbieter die Angabe einiger persönlicher Daten erforderlich. Für den Login wird außerdem die E-Mail-Adresse benötigt und ein individuelles Passwort erstellt. Anschließend ist meist die Verifizierung des Kontos über ein vom Anbieter unterstütztes Identverfahren erforderlich.
3. Geld für den Bitcoinkauf einzahlen
Im dritten Schritt muss die Wallet mit Geld aufgeladen werden, um Bitcoin erwerben zu können. Dabei richtet sich der Kaufpreis richtet nach dem aktuellen Bitcoinkurs. Die Aufladung des Kontos kann per Überweisung erfolgen. Je nach Anbieter ist es aber auch möglich, Bitcoin mit PayPal, Kreditkarte, Giropay oder Sofortüberweisung zu handeln. Soll die Kryptowährung mit PayPal gekauft werden, steht deutschen Kunden hierfür derzeit nur der Online-Broker Etoro zur Verfügung.
4. Bitcoin kaufen
Ist die Wallet eingerichtet und mit Guthaben aufgefüllt oder mit einem entsprechenden Zahlungsmittel verknüpft, können Kunden die Bitcoin-Menge bestimmen, die sie erwerben möchten und anschließend den Kauf per Button abschließen. Das Bitcoin-Guthaben und der Gegenwert in Echtgeld werden nach einer gewissen Verarbeitungszeit, die je nach Anbieter variieren kann, aktuell in der Wallet dargestellt.
5. Wallet sichern
Nach Abschluss des Kopiervorganges empfiehlt es sich, die Speicherdatei auf einem externen Speichermedium wie einem USB-Stick oder einer externen Festplatte zu sichern. Auf diese Weise bleibt die Wallet vor einem Verlust oder einer Beschädigung der Festplatte geschützt.
Ist der Kauf abgeschlossen, kann das Bitcoin-Guthaben in der Wallet verwaltet und weiter genutzt werden. Die erworbenen Bitcoin können gespeichert und bei einer günstigen Kursentwicklung wieder verkauft werden, um einen Gewinn zu erzielen. Im E-Commerce ist es aber auch immer häufiger möglich, direkt mit der Kryptowährung zu bezahlen.
Mit Bitcoin bezahlen: So geht es
Das Einrichten einer Bitcoin-Wallet sowie der Erwerb von Bitcoin im gewünschten Gegenwert sind die ersten wichtigen Schritte zur Verwendung der Kryptowährung als Zahlungsmittel. Nach dem Erwerb des Coins wird das zur Verfügung stehende Guthaben in der Wallet angezeigt. Der Gegenwert in Echtgeld kann je nach tagesaktuellem Kurs an den Krypto-Börsen schwanken.
Um einen Kauf im Internet mit Bitcoin abzuschließen, muss der jeweilige Händler die Kryptowährung als Zahlungsmittel akzeptieren. Ist dies der Fall, wird beim Bezahlvorgang unter der Auswahl der möglichen Zahlungsmittel auch Bitcoin aufgeführt. Zum Checkout wählen Kunden das Zahlungsmittel aus und schließen den Kauf ab.
Anschließend muss der fällige Betrag in Bitcoin an den Empfänger überwiesen werden. Dies geschieht in der Regel direkt aus der Wallet heraus. Hier kann ein Überweisungsauftrag eingegeben werden, der nur die Adresse des Empfängers und den zu überweisenden Betrag benötigt. Ist der Auftrag abgesendet, sollte die angewiesene Summe innerhalb von zehn Minuten auf dem Bitcoin-Konto des Empfängers angekommen sein. Um die Zahlung zuordnen zu können, wird hier ebenfalls die Adresse des Absenders vermerkt. So kann die Transaktion auch jederzeit über das Bitcoin-Netzwerk nachgehalten werden.
Das sind die Vor- und Nachteile des Krypto-Zahlungsmittels
Da Bitcoin noch kein sehr verbreitetes als Zahlungsmittel ist, sollten Verbraucher sich vor der ersten Transaktion mit den Vor- und Nachteilen befassen, die die Kryptowährung bei Bezahlvorgängen mit sich bringt.
Vorteile:
- Transaktionen sind ohne das direkte Eingreifen einer Bank möglich.
- Der Geldtransfer über eine Bitcoin-Wallet erfolgt schnell, sicher und effizient. So können Transaktionen innerhalb weniger Minuten abgeschlossen werden.
- Im Gegensatz zum klassischen Geldtransfer laufen beim Transaktionen mit Bitcoin niedrige Konversationsraten auf.
Nachteile:
- Transaktionen mit Bitcoin sind irreversibel. Wurde eine Zahlung ausgeführt, kann sie nicht, wie bei einer Bank, unter bestimmten Bedingungen rückgängig gemacht werden.
- Die Blockchain ist aufgrund des großen Interesses am Krypto-Markt häufigen Hackerangriffen ausgesetzt, wovon im ungünstigen Fall auch Verbraucher betroffen sein können.
- Für Transaktionen mit Bitcoin ist immer eine stabile und ausreichend leistungsstarke Internetverbindung erforderlich sowie ein Endgerät, auf dem die Tradingsoftware unterstützt wird. Dadurch kann es zu Einschränkungen in der flexiblen Ausführung von Transaktionen kommen.
Zahlen mit Bitcoin: El Salvador als Pionier
El Salvador ist das erste Land der Welt, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zulässt. Seit September 2021 können die Menschen im Land mit der Kryptowährung einkaufen und auch ihre Steuergelder in Bitcoin entrichten. Damit ist der zentralamerikanische Staat zum Pionier für den Krypto-Markt geworden.
Ein entsprechendes Gesetz wurde im März 2021 verabschiedet. Demnach ist wird jeder Händler in El Salvador dazu verpflichtet, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren, sofern er technisch dazu in der Lage ist. Unternehmen, die über die entsprechenden Ressourcen verfügen, sind außerdem angehalten, technologische Maßnahmen umzusetzen, die für Zahlungen mit Bitcoin erforderlich sind.
In der Bevölkerung war der Gesetzesentwurf kritisch zur Kenntnis genommen worden. Die Regierung betonte allerdings, dass es dem Wirtschaftswachstum des Landes förderlich und damit unerlässlich sei, sich für die Zirkulation digitaler Währungen zu öffnen. Als Anreiz für die Bevölkerung hat der Staat die Option eingeräumt, Nutzern der digitalen Wallet „Chivo“ ein Startguthaben von 30 US-Dollar (etwa 25 Euro) zu schenken. Um die Nutzung des Bitcoin als Zahlungsmittel noch attraktiver zu gestalten machen, sollen in El Salvador rund 200 Bitcoin-Geldautomaten installiert werden.
Krypto-Experten gehen davon aus, dass mittel- bis langfristig weitere Länder den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel implementieren werden. Für die Zukunft der Kryptowährung dürfte dies ein entscheidender Schritt sein.