In der Tat, liebe Banken. Sie wissen und reklamieren zu Recht, dass die finanzielle Bildung hier in Deutschland noch viel Luft nach oben hat. Es reicht nicht, wenn Banken diesen Zustand regelmäßig kritisieren, ihnen fällt hier auch eine gewisse Fürsorgepflicht zu.
Wer seine Kunden nicht angemessen betreut und aufklärt, muss sich nicht wundern, dass diese vermehrt andere Anbieter aufsuchen. Oder eben auf diese Marktteilnehmer reinfallen, denn 15 Prozent Rendite pro Monat machen einfach mehr her als ein Verwahrentgelt ab 25.000 Euro. So hat man im letzten Jahr ein Netz von Trading-Plattformen „hochgenommen“, die in Europa einen jährlichen Anlagebetrug in Höhe von 500 Millionen Euro verursacht haben.
Da wirken die 200 Millionen der S&K aus dem Jahr 2013, die mit berauschenden Partys, halbnackten Gästen und Elefanten traurige Berühmtheit erlangt haben, fast wie der Betrug von Anfängern.
Mit noch weniger Filialen, noch mehr Online-Angeboten und Selbstberatungstools ist zu befürchten, dass die Zahl der Opfer in der Zukunft eher steigen wird. Gerade weil „Bank“ sich aus der teuren Beratung immer mehr zurückzieht. Dabei bietet die neu auferstandene Bancassurance durchaus Ertragspotential für alle Kundengruppen einer Bank. Und oh Wunder: Es gibt sie, die Banken, die dieses Potential bereits heben.
Erfolgreich werden Sie mit der Erschließung von Kundenerträgen, die nach oben kaum einen Deckel haben. Eine alleine auf Kostenreduktion basierte Strategie ist eine Sackgasse.
Tipp: Sie möchten mehr aus der Rubrik „Quer durch die Bank“ lesen? Dann lesen Sie hier, von einem fragwürdigen Führungsstil auf sich hat oder erfahren Sie, was es mit dem Cloud-Projekt der Deutschen Bank auf sich hat.