Die Bundesregierung hatte sich im vergangenen Jahr mit der Verabschiedung ihrer Startup-Strategie selbst das Ziel gesetzt, Deutschland bis 2025 zum führenden Startup-Standort in Europa zu machen. Laut Bundesverband Deutscher Startups (BDS) geht sie seitdem viele Schritte in die richtige Richtung.
So habe die Ampel-Koalition mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz einen wichtigen Schritt unternommen, um den deutschen Arbeitsmarkt für internationale Talente zugänglicher zu machen. In der Praxis könnte es jedoch an der fehlenden Digitalisierung scheitern. „Hier hakt es weiterhin. Mit der Digitalisierung und Harmonisierung der Visaverfahren steht und fällt, ob am Ende die Zuwanderung von Fachkräften einfach und schnell möglich wird”, mahnt Christoph J. Stresing, Geschäftsführer des BDS.
Generell bleibe die digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung und im Gesetzgebungsprozess trotz der Ankündigung eines „digitalen Aufbruchs“ deutlich hinter den Erwartungen zurück. Es gebe zwar einige Fortschritte, wie etwa die Einführung des Digitalchecks für Gesetze. Die Streichung des zusätzlichen Digitalbudgets dämpfe aber die Hoffnungen. „Der postulierte digitale Aufbruch wurde abgewürgt, bevor er überhaupt begonnen hat”, so Stresing.
Lichtblick Zukunftsfonds
Als erfreulich wird der zehn Milliarden Euro umfassende Zukunftsfonds bewertet. Dieser sei eine entscheidende Maßnahme, die den Startups einen verbesserten Zugang zu Kapital ermögliche. Besonders hervorzuheben sei der Wachstumsfonds als ein neues Modul des Zukunftsfonds. Erstmals werden dadurch Investitionen auf Fondsebene von privaten institutionellen Investoren mobilisiert. Das sei ein entscheidender Hebel, um den Venture Capital-Markt in Deutschland zu stärken und den Wachstumskurs deutscher Startups zu unterstützen. Zudem habe die Bundesregierung mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz Mitarbeiterbeteiligungen attraktiver gemacht. Eine wichtige Ankündigung des Koalitionsvertrages sei damit umgesetzt.
Allerdings bedarf es noch weiterer Anstrengungen, damit Deutschland Europa-Champion werden kann. „Weniger Bürokratie und mehr Digitalisierung, das sind die Leitlinien”, fordert Stresing. Zudem müsse Talentgewinnung erleichtert und die Startup-Finanzierung weiter gestärkt werden. Insbesondere müssten die Exit-Kanäle verbessert werden, damit die Dynamik des Venture Capital-Marktes dauerhaft gesichert werde. Dafür sei wichtig, die Prioritäten jetzt richtig und zukunftsorientiert zu setzen.
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