Wer kennt es nicht: Der lang ersehnte Strandurlaub steht bevor, und die Wettervorhersage verkündet nur Regen. Da ist die Urlaubsstimmung schon vor der Abreise angespannt und manch einer sehnt sich vielleicht direkt nach einer Entschädigung für jeden verregneten Urlaubstag.
Seit Februar 2023 bietet das Hamburger Startup Wetterheld eine Online-Regenversicherung für den Urlaub an. Der Kunde kann eine Entschädigung von 50 bis 300 Euro für jeden verregneten Urlaubstag wählen und erhält diese automatisch auf Basis von Wetterdaten. Urlaubsreisen in 400 Regionen und 22 Ländern hat das Startup bereits versichert. Das Produkt hat eine enorme Medienresonanz erfahren und wurde von verschiedenen Leitmedien einem breiten Publikum vorgestellt. Beim letzten Fintech-Wettbewerb des BANKINGCLUB hat Wetterheld damit den Publikumspreis gewonnen.
Wetterheld-Kunden geben durchschnittlich 63 Euro für eine Regenversicherung aus. Am populärsten sind Reisen nach Sylt sowie weitere Urlaubsziele an die Nordsee (Belgien, Niederlande, Deutschland) und Ostsee (Deutschland, Polen). Weiterhin werden Reiseziele in Bayern, Österreich, Norditalien sowie in Spanien und Griechenland gern gegen Regen versichert.
Wie kann ein solches Produkt auch für Banken ein Ansatz für Bancassurance sein?
Gutes Urlaubsgefühl geben und positive Emotionen wecken
Im Privatkundengeschäft bieten Banken häufig Angebote im emotional positiv besetzten Themenfeld Reisen an. Meist ist die Erzielung von Provisionen nebensächlich, es geht um die Stärkung der Kundenbeziehung. Und tatsächlich ist ein verregneter Urlaub für viele ein hochemotionales Ereignis. Männliche Kunden ärgern sich dabei im Durchschnitt mehr über ihr Wetterpech und stellen zwei Drittel der Wetterheld- Versicherten dar. Eine Entschädigung für den verregneten Urlaub löst bei solchen Kunden große Begeisterung aus, was zahlreiche Bewertungen bei Portalen bestätigen. Hier können sich Banken als „Retter in der Not“ positionieren und positive Emotionen wecken. Das gute Gefühl, vor Reiseantritt gegen Regen versichert zu sein, wird von Produktnutzern ebenfalls als emotional und regelmäßig wiederkommend beschrieben.
Präsenz in den wichtigen Genuss-Momenten des Lebens
Der jährliche Familienurlaub ist für viele der Höhepunkt des Jahres. In solchen Momenten als Bank präsent zu sein, ist ein guter Grund für das Angebot einer Regenversicherung. Gerade Familien mit Kindern steuern häufig Reiseziele in Deutschland und Nachbarländern an und sind deshalb treue Kunden der Regenversicherung für den Urlaub. Dazu kommen zahlungskräftige Wohnmobil- Urlauber. Junge Menschen nutzen das Produkt für Festivalbesuche, ebenfalls ein wichtiges und großes Erlebnis.
Innovation und Digitalisierung unterstreichen
Die Regenversicherung für den Urlaub ist ein cleveres und innovatives Produkt, und vom Abschluss bis zur Auszahlung vollständig digitalisiert. Banken können ihre Positionierung als digitales und innovatives Unternehmen mit der digitalen Einbindung des Produkts in Portale, Apps und Plattformen unterstreichen und ein simples, funktionierendes Online-Kundenerlebnis anbieten.
Rabatt weitergeben oder Zusatzeinnahmen durch Provision generieren
Die Regenversicherung für den Urlaub kann an Bankkunden mit Rabatt weitergegeben werden, um die Kundenbindung über Rabattplattformen zu stärken, oder zum vollen Preis mit einer Provision an die Bank. Dadurch kann die jeweilige Strategie im Bereich Versicherungs- und Reiseprodukte gestärkt werden. Die Regenversicherung für den Urlaub kann für Banken mit starker Präsenz in der Erlebniswelt Reisen und für Institute mit einem kuratierten Versicherungsangebot ein sinnvolles neues Produkt sein. Die technische Einbindung erfolgt simpel über einen Partnerlink oder eine API-Einbindung. White-Label-Lösungen, bei denen der Markenauftritt der Bank genutzt wird, sind ebenfalls möglich. Wetterheld bringt dabei Erfahrungen aus zahlreichen Partnerschaften in der Reisebranche ein, unter anderem mit dem Marktführer TUI sowie DERTOUR, der Nummer zwei im deutschen Markt.
Nikolaus Haufler
ist Geschäftsführer und Gründer von Wetterheld.
Tipp: Sie möchten gerne weitere Fachartikel aus der aktuellen BANKINGNEWS 297 lesen? Dann lesen Sie hier den aktuellen Leitartikel zum Thema DORA und warum sich die Banken mit den kommenden Regelungen zur Verbesserung der Informationssicherheit arrangiert haben.
