Eckhard Knapp, Berlin: Erich Schmidt Verlag,
2., neu bearbeitete Auflage 2009, 200 S., 39,- EUR, ISBN 978 3 503 112104.
Die internationale Finanzkrise, nationale und internationale Bilanzskandale, aber auch dramatische Unternehmenszusammenbrüche und Insolvenzen zeigen drastisch auf, dass wirkungsvolle interne Kontrollsysteme dringend benötigt werden. Das Auftreten neuester Fälle von Wirtschaftskriminalität bei namhaften Unternehmen legt Zeugnis davon ab, dass die Brisanz doloser Fälle und deren Auswirkungen auf die Märkte, Betriebe, Mitarbeiter und handelnden Manager immer noch gegeben ist. Hier werden Mitarbeiter, Marktmitbewerber oder unliebsame Journalisten überwacht, abgehört oder bespitzelt. Dort werden Geschäftsbeziehungen mittels großzügiger Schmiergeldzahlungen in Gang gebracht. Manche Vorstände und Aufsichtsräte genehmigen sich selbst enorme Steigerungen bei Gehältern und Aufwandsentschädigungen, obwohl die Geschäftsergebnisse in den Keller rasseln und die Arbeitsplätze tausender Mitarbeiter gefährdet sind. Dies und andere Beispiele sind bekannte Verstöße gegen eine gute Corporate Governance und zeigen unmissverständlich auf, dass die Einbindung der Internen Revision in eine Corporate Governance nach wie vor unabdingbar und nötig ist, um die betrieblichen Überwachungsaufgaben sicherstellen zu können. Gegenüber der 1. Auflage dieses Buches sind in der neuen Ausgabe neben Aktualisierungen auch Ergänzungen vorgenommen worden. Besonders zu erwähnen sind dabei die aktualisierte 8. EU-Richtline (sog. „Abschlussprüfer-Richtlinie“), die in der Fassung vom März 2008 Eingang in das Buch gefunden hat sowie die Ergebnisse von zwei Untersuchungen, die zumindest teilweise aufgenommen wurden. Die 8. EU-Richtlinie ist im Gesamtkontext „Interne Revision und Corporate Governance“ besonders anzuführen. Einerseits dienen die in dieser Richtlinie erlassenen Inhalte dem Zwecke der Transparenz und Qualitätssicherung von Abschlussprüfungen von Jahresabschlüssen und konsolidierten Abschlüssen und sind damit als Bestandteil einer guten Corporate Governance zu verstehen. Andererseits werden im Artikel 41 dezitiert die Regeln für den Umgang mit Prüfungsausschüssen (Audit Committees) von Unternehmen definiert. Prüfungsausschüsse und die möglichen Alternativen zur Einbindung der Internen Revision in diese Audit Committees sind ein wesentlicher Teil der Untersuchungen in diesem Buch. Aus den durch eine Befragung erhaltenen Ergebnissen werden im Kapitel IV (S. 139 ff.) darüber hinaus Modellvarianten zur Einbindung der Internen Revision in ein Corporate Governance-System erarbeitet und anhand ihres Beitrages zur Erreichung ausgewählter Unternehmensziele bewertet. Mit den Studienergebnissen zu Aufgaben und Entwicklungen in der Internen Revision ist das Buch ein wichtiger Ratgeber für eine effektive Unternehmensüberwachung. (Stefan Hirschmann)