„Auf die Bäume ihr Affen der Wald wird gefegt“, Horst Muys 1966.
Der Begriff Bananenrepublik geht auf die Zustände in mittelamerikanischen Staaten, wie zum Beispiel Panama zurück, in denen die Staaten unter erheblichem Einfluss von Unternehmen wie Dole oder Chiquita standen. Heute wird der Begriff immer wieder gerne im Zusammenhang mit Korruption und Willkür genutzt. Hier und heute in Europa, in Deutschland, geht natürlich alles mit rechten Dingen zu und liebe Leser, die Macht geht vom Volk aus. Wir sind der Souverän. Wir sind die Träger der Staatsgewalt.
Ob dies auch bei Hilfen an die europäischen Nachbarn so bleibt, soll nun der Bundesgerichtshof entscheiden. Keine leichte Entscheidung so scheint es. Urteil vertagt. Auf September. Keine leichte Entscheidung so scheint es. Und wieder klagen einige Experten, dass die Politik in Berlin und nicht in Karlsruhe gemacht werden soll. Recht haben sie. Aber was, wenn in Berlin Bananenrepublik ähnliche Zustände herrschen. 80 Millionen Bundesbürger werden im 17. Bundestag durch 620 Abgeordnete vertreten. Die sollen nach bestem Wissen und Gewissen abstimmen (Art. 38 GG), wenn da nicht der Fraktionszwang wäre und eine Geschäftsordnung, die Abstimmungen in Kleinstgruppen vorsieht, wie zuletzt beim neuen Meldegesetz. Anwesend waren da nur 4,5 Prozent des Bundestages. Der Rest hat sich die Europameisterschaft angeschaut. Und nur so war es möglich der Lobby der Inkassounternehmen („Banananunternehmen“) kurzfristig einen kleinen Gefallen in die Gesetzesvorlage zu schreiben über den jetzt fast 100% der Bevölkerung empört ist. So richtig „vertreten“ fühlt man sich da nicht.
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Auch Herr Mappus ist „Opfer“ (Scherz) der Bananenrepublik geworden. Électricité de France (EDF), Morgan Stanley und vor allem Kumpel Dirk aus der guten alten Zeit haben den Politiker zur Marionette gemacht. In Mails erklärt wie er sich zu verhalten habe und wie er mit „Mutti“ umgehen soll. Möglicher Schaden für den Souverän. Lächerliche 840 Millionen Euro. Genaue Ergebnisse folgen.
Diese Liste könnte ich jetzt beinahe unendlich fortschreiben, alleine der Platz in diesem Editorial reicht nicht aus. Dennoch braucht es dringend ein Umdenken. Die aktuelle Politiker-Kaste scheint den Knall noch nicht gehört zu haben.
Foto von Jure Porenta – www.istockphoto.de