Soeben haben Anshu Jain und Jürgen Fitschen die neue Strategie der Deutschen Bank vorgestellt. Zumindest in Teilen, also eher häppchenweise.
Auf der Handelsblatt Jahrestagung „Banken im Umbruch“ hat Jürgen Fitschen begonnen, zumindest kommunikativ, das Renditeziel von 25 Prozent seines Vorgängers Ackermann zu kassieren. Man sehe das realistische Renditeziel bei eher 14 bis15 Prozentpunkten.
Kurz darauf wird Anshu Jain mit den Worten zitiert: „Nirgendwo ist der kulturelle Wandel so wichtig wie im Investmentbanking“. Damit verkündet er nichts weniger als eine grundlegende Überarbeitung der Vergütungspraxis. Sogar ein externes, beratendes Fachgremium soll hierfür eingerichtet werden.
Auch die Gründung des neuen Geschäftsbereiches mit dem klangvollen Namen „Non-Core Operations“ ist neu. Quasi eine konzerninterne Bad Bank. Hierhin sollen riskante Vermögenswerte und die schwer verkäufliche BHF Bank ausgelagert werden.
Ungewohnte und vor allem sanfte Töne kommen also vom neuen Führungsduo der Deutschen Bank. Der dringende Imagewandel unserer Branche nimmt also Fahrt auf. Oder ist das nur ein cleveres (Täuschungs-)Manöver?
Schon seit Monaten geht man davon aus, dass es beim Personal zu Entlassungen kommen wird. Das Filialgeschäft – nicht nur bei der Deutschen Bank – steht vor massiven Einschnitten. Kosten lassen sich beim Personal eben am schnellsten abbauen.
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Werden hier also schwindende Gewinne aus dem Investmentbanking durch Entlassungen beim Personal kompensiert um die neuen Renditeziele zu erreichen? Ich hoffe nicht.
Wenn das Führungsduo Fitschen und Jain in Frankfurt von nachhaltigen Veränderungen unserer Branche sprechen, dann kann ich ihnen nur beipflichten. Keiner anderen Bank kommt bei dem was zu tun ist eine wichtigere Rolle zu, als der Deutschen Bank. Aber über das „wie“ müssen wir dringend disskutieren!
Eines ist sicher: Wir müssen alle anpacken und vor allem den großen Reden auch entsprechende Taten folgen lassen. Vorleben!
Foto von Deutsche Bank – www.deutsche-bank.de