Die vielleicht erfolgversprechendste Möglichkeit, die Akzeptanz der Bürger zu steigern, ist, diese an den erneuerbaren Energieprojekten direkt zu beteiligen. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen. So ist es beispielsweise möglich, sich in einer Energiegenossenschaft an einem bestimmten Projekt zu beteiligen oder über Solarfonds Geld in ökologische Energieproduktion anzulegen.
Unterschiedliche Beteiligungsarten
In den vergangenen Jahren wurde eine dritte Art der Beteiligung immer populärer: Das Crowdinvesting. Die Grundlage dieses Geschäftsmodells sind so genannte Schwarminvestitionen in ein bestimmtes Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energieproduktion. Der Markt lässt sich dabei in verschiedene Arten des Crowdinvesting unterteilen, denen unterschiedliche Investitionsformen und verschiedene Assets zu Grunde liegen. So können via „lending-based-crowdinvesting“ viele Einzeldarlehen gegeben oder Unternehmensanteile beim „equity-based-crowdinvesting“ erworben werden.
In beiden Fällen ist der Erfolg der Beteiligung stark von der Unternehmensperformance abhängig. All diese genannten Modelle können viele Wünsche beteiligungswilliger Bürger vor allem hinsichtlich der Transparenz, der Flexibilität, aber auch der Ausfallrisiken nicht ausreichend bedienen.
Royalty-based-Crowdinvesting
Eine Lösung kann an dieser Stelle das Royalty-based-Crowdinvesting bieten. Hier steht kein Eigentumswechsel oder Unternehmenserfolg, sondern ein Produkt im Mittelpunkt. Die Wette ist einfach: Sie glauben an den Erfolg eines neuen Produkts und unterstützen die Produktion und Entwicklung dessen. Ist das Produkt auf dem Markt, erhalten Sie als Rückzahlung einen zuvor festgelegten Anteil des Umsatzes, den dieses Produkt erwirtschaftet. Ganz wichtig dabei: Es handelt sich nicht um eine Beteiligung am Gewinn, sondern am Umsatz. Auch bleibt der Anbieter zu jederzeit im vollen Besitz seines Produkts oder Unternehmens.
Gut kalkulierbare Umsätze
Bei vielen Produkten, die mittels Royalty-based-Crowdinvesting finanziert werden, ist es unklar, ob diese nach Markteinführung ausreichend Umsatz generieren, um den ursprünglichen Kaufpreis zu decken.
Kauft man jedoch die zukünftigen Forderungen nach Strom-Einspeiseerlösen von Besitzern bereits bestehender Energieanlagen gegen den Energieabnehmer, besteht dieses Risiko nicht.
Möglich ist dies über einen Forderungskaufvertrag, dem der zukünftige Stromertrag zu Grunde liegt. Auf diese Weise wird der Bürger vom Investor zum Käufer. Für Bestandsanlagen ist der Umsatz gut kalkulierbar, da die Ertragsdaten der vergangenen Jahre bekannt sind. Zudem sind die Stromabnahme und die Höhe der Einspeisevergütung pro Kilowattstunde durch das EEG gesichert.
„Wattpapier“
Auf dem deutschen Markt ist Royalty-based-Crowdinvesting bisher kaum verbreitet, jedoch lässt sich durchaus ein Produkt finden, das nach diesem Konzept Bürgerbeteiligungen an erneuerbaren Energieanlagen anbietet: Das „Wattpapier“.
Auch hier liegt ein Forderungskaufvertrag zu Grunde, der nach dem beschriebenen Muster arbeitet. Da zudem durch den Anbieter ein Garantieversprechen gegeben wird, dass die Rückzahlungen des „Wattpapiers“ geleistet werden, kann der Käufer bereits am Tag seines Kaufs erkennen, welche Rendite ihn erwartet. Ein weiterer großer Vorteil: Das „Wattpapier“ kann jederzeit wieder zum Verkauf angeboten werden und bietet dem Käufer somit ein hohes Maß an Flexibilität.
Damit bringt das „Wattpapier“ mit Royalty-based-Crowdinvesting eine flexible, rentable und garantiert ökologische Beteiligungsmöglichkeit für jeden Bürger an einer Welt der nachhaltigen Energieproduktion nach Deutschland.