EU-Kommission will Banken krisenfester machen

Bankenbrief Wichtiges vom 23. November 2016 Das Thema EU-Kommission will Banken krisenfester machen Die EU-Kommission hat heute ein umfangreiches Reformpaket für den Bankensektor vorgeschlagen. Zu den Eckpunkten zählt die verbindliche Verschuldungsquote (Leverage Ratio) von 3 Prozent. Damit soll verhindert werden, dass Finanzinstitute übermäßig Kredite vergeben, wenn sie nicht über ausreichend Eigenkapital verfügen. Weitere Kernelemente sind…


Bankenbrief
Wichtiges vom 23. November 2016

Das Thema

EU-Kommission will Banken krisenfester machen

Die EU-Kommission hat heute ein umfangreiches Reformpaket für den Bankensektor vorgeschlagen. Zu den Eckpunkten zählt die verbindliche Verschuldungsquote (Leverage Ratio) von 3 Prozent. Damit soll verhindert werden, dass Finanzinstitute übermäßig Kredite vergeben, wenn sie nicht über ausreichend Eigenkapital verfügen. Weitere Kernelemente sind eine verbindliche strukturelle Liquiditätsquote, um weniger abhängig von kurzfristigen Refinanzierungen am Interbankenmarkt zu sein und langfristige Finanzierungsrisiken zu senken. „Das Ziel ist es, Risiken im Bankenbereich zu reduzieren“, sagte der zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis. Mit dem Paket will die Kommission auch die Kapazitäten der Banken zur Kreditvergabe an kleine- und mittlere Unternehmen (KMU) stärken. Die Abzugsfähigkeit von KMU-Krediten bei den Eigenkapitalanforderungen wird erweitert. Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes (BdB), begrüßte, dass die Kommission die Kapitalunterlegung von Krediten an kleine und mittelständische Unternehmen herabsetzt. Auch bei der Ausgestaltung der langfristigen Liquiditätskennzahl (NSFR) greife die Kommission in Teilen die Bedenken der Wirtschaft auf, die bei einer 1:1-Umsetzung der Baseler Regelungen eine deutliche Verteuerung von Absicherungsgeschäften (Derivaten) erwartet. „Gerade für den Mittelstand ist es wichtig, dass Banken auch weiterhin in der Lage sind, ihn ausreichend mit Finanzdienstleistungen zu versorgen. Nur so können wir Wirtschaftswachstum fördern und Arbeitsplätze sichern“, betonte Kemmer. Die Entlastung kleinerer Institute geht aus Sicht des Verbandes jedoch nicht weit genug.

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Die weiteren Themen von heute:

  • Deutsche Bank erwartet Euro-Kurs unter Parität zum Dollar
  • Auslandsbanken stellen sich auf harten Brexit ein
  • Monte dei Paschi : Milliarde aus Schuldentausch
  • Berlin bei FinTech-Start-ups vorn
  • DK: Insolvenzrecht nicht europaweit über einen Kamm scheren
  • Schäuble kritisiert Ex-Deutsche-Bank-Chef Ackermann
  • Merkel für mehr Offenheit statt Abschottung
  • GDV-Präsident Erdland warnt vor Risiken der Niedrigzinspolitik

Was morgen wichtig wird

Der Bundestags-Untersuchungsausschuss befragt weitere Zeugen zu Cum-Ex-Geschäften, unter anderen den Finanzinvestor Carsten Maschmeyer. Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht ihren halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht. Das Ifo Institut präsentiert den Geschäftsklima-Index für November. Das Statistische Bundesamt nennt Details zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im dritten Quartal. Die Privatbank Julius Bär gibt einen Ausblick auf die globalen Finanzmärkte im ersten Halbjahr 2017. Die Nord/LB stellt ihre Zahlen des dritten Quartals vor.

Der Nachschlag

Abschalten auch ohne Medikamente

Schlecht zu schlafen, ist für viele ein Problem. Jeder dritte Manager nimmt Schlafmittel, um überhaupt zur Ruhe zu kommen. Noch mehr verwenden pflanzliche Beruhigungsmittel, wie eine Umfrage der Max-Grundig-Klinik in Bühl unter 1.000 Führungskräften ergab. Abschalten kann man aber auch ohne Medikamente. So setzen 28 Prozent der Befragten auf Meditation, Selbsthypnose oder autogenes Training. „Gerade meditative Methoden sind derzeit in Mode“, erklärt der leitende Arzt Henning Hager. Arbeitspsychologe Tim Hagemann rät, sich ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen richtig zu verhalten, dann gehe es auch ohne Schlafmittel. Tipps, was das bedeutet, lesen Sie hier:


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Bildnachweis Vorschaubild (Valdis Dombrovskis): European Union, EC – Audiovisual Service, Photo: François Walschaerts