Aller guten Dinge sind fünf

Nicht weniger als vier Versuche sind beim Versuch, die letzten beiden Spitzeninstitute der Genossen zu fusionieren, gescheitert. Und jetzt?


Im deutschen Bankensektor ist es eine Megafusion, die größte seit Jahren. Wenn nicht doch noch jemand stolpert, dann haben die Aufsichtsräte von WGZ und DZ im fünften Anlauf der Fusion zugestimmt.

Es gibt etliche Beispiele für gescheitete Megafusionen. Daimer-Crysler sei Ihnen nochmal ins Gedächtnis gerufen. Doch in unserer Branche sind Fusionen – nicht nur auf Ebene der Spitzeninstitute – alternativlos. So schätzen die Experten nach dem Zusammenschluss die möglichen Einsparungen auf bis zu 100 Millionen Euro. Das können die durch Regulierung gebeutelte Branche und natürlich auch die Eigner der beiden Institute sehr gut gebrauchen.
Aber noch ist die Fusion juristisch nicht erfolgt. Offen ist noch die Bewertung und damit die anschließende Verteilung der Anteile auf die derzeitigen Eigentümer der beiden Häuser. Genau dies war aber unter anderen ein Zankapfel, der zum Abbruch vorangegangener Versuche geführt hat. Dennoch: Kosten- und Regulierungsdruck sollten reichen, damit es keinen sechsten Versuch geben muss.

Zum 1. August 2016 wäre dann die Geno-Landschaft gut aufgestellt. Die beiden letzten Rechenzentren sind bereits fusioniert. Unter der neuen Holding wird die R+V Versicherung, die Bausparkasse Schwäbsich Hall und die Union Investment aufgehängt. Insgesamt eine smarte Struktur, die so der amtieren Chef der DZ Bank und Chef des Gesamtgebildes, Wolfgang Kirsch, mit nur sehr moderaten Entlassungen auskommen wird.

Diese Megafusion wird indes nicht die einzige der Branche sein. Bei Genos und Sparkassen wird sich die Zahl der Institute noch deutlich verringern. Auch hier lassen Kosten, Regulierung und Compliance grüßen. Nur auf Landesbankebene wird es schwierig bleiben. Hier bedeutet eine Fusion immer eine über politische Landesgrenzen. LBBW und Bayern LB zu fusionieren, wäre wie die Grünen mit der CSU zu verschmelzen. Erst, wenn die Politik erkennt, dass sie sich aus Banken besser raushalten, kann es wohl hier weitergehen.

Bildnachweis: AndreyPopov via istockphoto.de