Auf Jobsuche als Humankapital

„Wenn ich groß bin, möchte ich Humankapital sein.“ Ein Satz, der einem auf manchem Hochschulcampus des Öfteren begegnet, wenn junge Menschen ihren Unmut über das System äußern. Im Jahr 2004 war Humankapital das Unwort des Jahres. Seine Wirkung hat es dennoch bis heute nicht verloren.


Viele Arbeitgeber erwarten, dass der Tank der Maschine Mensch immer gefüllt sein muss. Bildnachweis: iStock.com/erhui1979

Kompetente Mitarbeiter im Personalmanagement besitzen einen enormen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens. Bis vor Kurzem galt dieser Satz noch nicht mal als Erkenntnis. Menschen sind schließlich austauschbar, heißt es in gewissen Kreisen immer noch. Doch wer so denkt, hat langfristig keine zufriedenen Mitarbeiter und damit keinen Erfolg. Oder was man auch immer als Erfolg definiert. Für Arbeitnehmer gibt es viele Kriterien, die ihnen ein Unternehmen bieten muss: Es bedarf Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung. Ein gewisses Maß an Freiheiten ist gefordert und das Verhalten der Vorgesetzten muss mit dem Verständnis des persönlichen Umgangs korrespondieren.

Warum eine Bank diese Überlegungen nicht außer Acht lassen darf? Nun, als Bank ist man heutzutage nicht mehr automatisch ein Bewerbermagnet. Nicht nur der demografische Wandel lässt Kreditinstitute untereinander um die besten Nachwuchskräfte konkurrieren; auch der durch Skandale erschütterte Ruf der Branche hat dem Berufsstand des Bankiers enorm geschadet. In den Augen vieler ist dies ein Kreuz, das man nicht tragen möchte.

Ja, die Zeiten ändern sich. Früher gab es Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (in einigen Fällen heute immer noch), währenddessen Human-Resources-Verantwortliche heute über Mitarbeiterbindungsmaßnahmen nachdenken. Ein Diensthandy hier, ein Surface dort und ab Bachelor-Abschluss folgt der Dienstwagen als Goodie? Der TÜV Süd Management Service hat sogar einen Standard entwickelt, um die Mitarbeiterzufriedenheit in Unternehmen zu überprüfen – und ja: Den kann man sich auch zertifizieren lassen.

Dabei postuliert der Zertifizierer auf seiner Website, dass die Mitarbeiterzufriedenheit ein Schlüsselelement für unternehmerischen Erfolg sei. Denn ein zufriedener Mitarbeiter ist auch ein Aushängeschild und somit ein wichtiger Baustein für das Employer Branding und das Recruiting. Zudem sorgt eine starke und damit langfristige Mitarbeiterbindung dafür, dass Know-how im Unternehmen bleibt. Klar, letztendlich sorgt Zufriedenheit für Motivation, die gestellten Aufgaben mit optimalem Einsatz zu erledigen.

Wie wichtig sind also kompetente Mitarbeiter im Personalmanagement? Es ist simpel: Menschen sind Basis und Kapital der Unternehmen, in denen sie beschäftigt sind. Personalmanagement ist folglich die Arbeit an der Basis – bei den Menschen, die mehr sind als Humankapital.