Auslaufmodell Lebensversicherung

Lebensversicherer haben immer mehr mit niedrigen Zinsen und schlechten Erträgen zu kämpfen. Als Folge schmelzen die Kapitaldecken, so dass nun bereits die Europäische Zentralbank die Parlamente zum Handeln auffordert. Doch kann das Modell „Lebensversicherung“ in der heutigen Zeit überhaupt noch bestehen? Die Lebensversicherung war früher einer der standardisierten Verträge, die man so früh wie möglich…


Lebensversicherer haben immer mehr mit niedrigen Zinsen und schlechten Erträgen zu kämpfen. Als Folge schmelzen die Kapitaldecken, so dass nun bereits die Europäische Zentralbank die Parlamente zum Handeln auffordert. Doch kann das Modell „Lebensversicherung“ in der heutigen Zeit überhaupt noch bestehen?

Die Lebensversicherung war früher einer der standardisierten Verträge, die man so früh wie möglich abschloss, sobald man den Weg in den Beruf geschafft hatte. Doch mittlerweile scheint sich dieses Modell zu einem Auslaufmodell zu entwickeln. Wie das Handelsblatt berichtet, stieg das Stornovolumen der Lebensversicherungen im letzten Jahr auf einen Rekordwert von 14,9 Milliarden Euro. Als wäre das schon nicht genug, greifen die aktuellen Niedrigzinsen die Kapitalpolster die Unternehmen erheblich an. Ob man die finanzielle Basis noch retten kann, halten viele Finanzexperten mittlerweile für sehr fragwürdig. Das Versicherungshaus Talanx reagierte bereits auf diese Entwicklung und möchte ab dem Jahr 2017 überhaupt keine Lebensversicherungen verkaufen. Ist dies die richtige Reaktion? Betrachtet man die derzeitigen Renditen der ausgeschriebenen Policen, so bleiben derzeit nur magere 3,14 Prozent – ein katastrophaler Wert.

Kein Ende der Niedrigzinsen in Sicht

Die oben genannten Werte bringen die meisten Versicherungen in extreme Nöte und nicht bei jedem Unternehmen ist sicher, ob man den drohenden Existenzkampf überleben kann. Aus diesem Grund hat sich nun auch die Europäische Zentralbank in die Diskussion eingeschaltet und verlangt von politischer Seite eine zeitnahe Reaktion. Man gehe nicht davon aus, dass der Abwärtstrend auf Länderbasis aufgehalten werden kann und fordert stattdessen eine europaweite Lösung zum Auffangen der Lebensversicherer. Zu groß sind viele Häuser, als dass man deren Insolvenz auf nationaler Ebene verhindern könnte. Talanx scheint nun als drittgrößter Versicherungskonzern in Deutschland die Zeichen der Zeit richtig gedeutet zu haben. Ob die Lebensversicherung ein Auslaufmodell ist, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Viele Häuser werden darauf hoffen, dass man diese schlechte Phase – und sei es durch parlamentarisch verordnete Hilfen – irgendwie übersteht. Da ein Ende der Niedrigzinsphase nicht in Sicht ist, bleibt die Lebensversicherung eine Police mit Risiko. Somit lohnt es sehr, die verschiedenen Anbieter und ihre Angebote genau zu analysieren. Das 1 A Verbraucherportal bietet für Interessierte einen guten Überblick.

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