Sechs Fragen an Robert Henker – kommentiert von Björn Jüngerkes


Robert Henker ist Gründer und CEO von Cashboard.

Gründungsjahr: 2010

Gesellschafter: u.a. Makers, Redalpine, Earlybird, 500 Startups, Seven Ventures, Heilemann Ventures

Produkt: Anlageportal für diversifizierte Geldanlage

Mitarbeiter: 15

Web: www.cashboard.de

Welchen Teil des „Finanzsystems“ machen Sie mit Ihrem Unternehmen einfacher?

Wir haben die Anlagevermittlung digitalisiert. Über unser Portal kann erstmals auch die „breite Masse“ der Anleger schon ab 1.000 Euro aufwärts von wissenschaftlich optimierten Strategien zum Vermögensaufbau profitieren.

Wie?

Wir agieren als unabhängiger, digitaler Anlagevermittler und erhalten Provisionen. Von der Weitergabe der Provisionen profitieren die Nutzer: Sie erhalten zusätzlich zu einer möglichen Rendite einen Garantiezins von 2 Prozent pro Jahr.

Warum muss sich die etablierte Finanzbranche vor Ihrer Idee fürchten?

Etablierte Player der Finanzbranche sind gut beraten, den Zeitgeist zu erkennen und den Bedürfnissen der Anleger zu entsprechen. Banken sind noch mit den Folgen der Finanzkrise beschäftigt und hinken der Digitalisierung hinterher.

Bei so viel Selbstbewusstsein. Wo hängt es derzeit noch?

Finanzgeschäfte sind Vertrauenssache. Hier haben Banken noch die Nase vorn. Unser Fokus liegt deshalb auch auf dem Aufbau einer vertrauensbildenden Marke, den wir mit Fernsehwerbung in diesem Sommer weiter vorantreiben.

Wenn Sie einen Wunsch für Ihr  Unternehmen frei hätten, dann …

Durch eine Lockerung von Regulatorien und mehr Investitionsanreize für Wagniskapitalgeber könnte der Staat die Weichen für Deutschland als starken Standort für Finanztechnologie stellen.

Was Sie der Bankbranche schon immer mal sagen wollten …

Die meisten Banken verkennen das Innovationspotential von Start-ups. Ich persönlich wünsche mir einen stärkeren Dialog zwischen Banken und FinTechs, alten und neuen Akteuren der Finanzbranche.

Das sagt der Experte:

Cashboard schafft ein eine Plattform, die es Anlegern ermöglicht, risikobasiert von Cashboard definierte und klassifizierte Wertpapierportfolios zu kaufen. Durch das geringe Einstiegsvolumen  und die Auszahlung der Provisionen ist dies ein durchaus attraktives und interessantes Angebot. Ob sich derartige Geschäftsmodelle am Markt durchsetzen, bleibt noch abzuwarten.

Björn Jüngerkes arbeitet seit 2012 als Leiter der Geschäftsentwicklung und als Prokurist bei der biw Bank für Investments
und Wertpapiere und ist Mitglied des Executive Committee der FinTech Group AG.

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