Jetzt ist es amtlich: Der VW-Aufsichtsrat hat den Deckel für die Gehälter der Vorstände beschlossen und kommt damit einer gesetzlichen Regelung zuvor. Da dies die Zustimmung der Betroffenen erforderte, ist die Einigung nicht geräuschlos abgelaufen. Bei der Deutschen Bank hat der Vorstand mittlerweile im zweiten Jahr auf Boni verzichtet. Eine Regel will John Cryan daraus aber nicht machen. Die SPD – allen voran Martin Schulz – will ein Gesetz zur Begrenzung von Managergehältern einführen. Erneuter Auslöser war die Abfindung für die Parteifreundin Christine Hohmann-Dennhardt. Sie erhält nach nur 13 Monaten bei VW satte zwölf Millionen Euro Abfindung. Das Gesetz soll in Anlehnung an eine europäische Gesetzesinitiative erfolgen und würde dann nur Aktiengesellschaften betreffen. Aktionäre sollen in Zukunft über die Gehälter abstimmen. Das könnte ein zahnloser Tiger werden, denn bei den institutionellen Anlegern, wie zum Beispiel Hedgefonds, sind die Gehälter eher im Millionenbereich angesiedelt. Andere Kritiker sprechen den Aktionären die Kompetenz ab, über die Gehälter der Vorstände zu bestimmen. Zudem würde dieser Schritt die Gefahr bergen, nicht die Besten für dieses Amt gewinnen zu können, denn die wandern dann in die Länder ohne Deckel ab. Eine beinahe peinliche Warnung, gibt es doch im Unterbau der meisten Firmen eine Vielzahl kompetenter Mitarbeiter, die sich über einen Gehaltssprung freuen würden. Und der Sprung würde üppig ausfallen. Vorstände verdienen in DAX-Unternehmen bis zum 50-fachen der Durchschnittslöhne. Und diese Schere ist in den letzten Jahren deutlich aufgegangen. Dass die Diskussion zur Unzeit kommt, befürchten diejenigen, die hier in Deutschland ein wenig von der Brexit-Flucht profitieren wollen. Den ehemaligen britischen Finanzminister kriegen wir so nicht nach Deutschland. Er erhält bei BlackRock 13.500 Pfund. Pro Tag! Immerhin wäre das noch unterhalb des VW-Deckels.