Der Mittelstand boomt

Dem deutschen Mittelstand geht es besser denn je. Die Angst vor der Euro-Schuldenkrise geht stetig zurück. Die aktuelle Geschäftslage befindet sich auf dem Höhepunkt, auch die Zukunftserwartungen haben sich verbessert. Trotz der europäischen Schuldenkrise und der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung in den vergangenen Monaten ist die Geschäftslage des deutschen Mittelstandes so gut wie noch nie in den…


Dem deutschen Mittelstand geht es besser denn je. Die Angst vor der Euro-Schuldenkrise geht stetig zurück. Die aktuelle Geschäftslage befindet sich auf dem Höhepunkt, auch die Zukunftserwartungen haben sich verbessert.

Trotz der europäischen Schuldenkrise und der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung in den vergangenen Monaten ist die Geschäftslage des deutschen Mittelstandes so gut wie noch nie in den vergangenen 16 Jahren. Den Ergebnissen einer aktuellen Studie zufolge bewerten 90 Prozent der mittelständischen Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage positiv. Auch die Aussichten werden positiv eingeschätzt. Dies dürfte sich spürbar auf den Arbeitsmarkt auswirken. Jedes vierte mittelständische Unternehmen plant in den kommenden sechs Monaten neue Mitarbeiter einzustellen. Damit trägt der Mittelstand erheblich dazu bei, dass sich die deutsche Arbeitslosenquote weiter reduziert.

Deutlich verbessert haben sich zudem die Geschäftserwartungen des deutschen Mittelstands. Obwohl sich das Gros der Unternehmen bereits auf einem hohen Ausgangsniveau befindet, rechnen rund 37 Prozent damit, dass sich ihre Lage im nächsten halben Jahr verbessern wird. Demgegenüber gehen nur 10 Prozent von einer sich abschwächenden Geschäftsentwicklung aus. Der Saldo zwischen positiven und negativen Erwartungen liegt damit bei 27 Prozentpunkten. Damit schätzen die Unternehmen ihre zukünftige Geschäftsentwicklung deutlich besser ein als im langfristigen Durchschnitt und auch wesentlich optimistischer als noch vor sechs Monaten. Damals hatten 33 Prozent der Unternehmen damit gerechnet, dass sich ihre Geschäftslage verbessern wird, und18 Prozent waren von einer sich verschlechternden Situation ausgegangen.

Dass die europäische Schuldenkrise ihren Schrecken für den deutschen Mittelstand verloren hat, zeigt ein anderes Ergebnis der Umfrage. Danach glauben aktuell nur noch rund 12 Prozent der Unternehmen, dass die Schuldenkrise zu schweren wirtschaftlichen Verlusten in Deutschland führen wird. Die Zahl derjenigen, die davon ausgehen, dass Deutschland wirtschaftlich stark und stabil sei und die Schuldenkrise gut überstehe, liegt jetzt bei 52 Prozent.

Noch optimistischer geben sich die Unternehmen im Hinblick auf ihre eigene Situation. Lediglich 9 Prozent von ihnen erwarten, dass sie in der nächsten Zeit stark bis existenzbedrohend von der Schuldenkrise betroffen sein werden. Dagegen rechnen zwei Drittel damit, dass sie die Schuldenkrise "eher gering" betrifft, und ein rundes Viertel geht sogar davon aus, dass diese keine Folgen auf ihr Geschäft haben wird. Dies überrascht auch deshalb, da der Umsatzanteil, den die deutschen mittelständischen Unternehmen im EU-Ausland erzielen, recht hoch ist. Immerhin drei Viertel aller Befragten sind dort geschäftlich aktiv. Über ein Viertel aller Umfrageteilnehmer erzielen mehr als 20 Prozent ihres Umsatzes in diesen Staaten.

Im Blick haben die Unternehmen vor allem die aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens. So ist China inzwischen für 30 Prozent der der deutschen Mittelständler von Bedeutung, dicht gefolgt von Südostasien (29 Prozent). Damit sind sie für den deutschen Mittelstand wichtiger als die USA.

Info von DZ Bank AG – www.dzbank.de
Foto von Peter Bernik –
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