Die CeBIT will neue Wege gehen

„d!conomy – no limits“ – unter diesem Motto fand die diesjährige CeBIT statt. In Hannover konnten die Besucher an fünf Messetagen die neusten Trends und Entwicklungen im digitalen Sektor unter die Lupe nehmen. Was in der Nachbetrachtung übrig bleibt, ist wahrlich eine Reizüberflutung. Für die Zukunft hat die Deutsche Messe AG bereits ein neues Konzept…


Etwa 200.000 Besucher lockte die CeBIT in diesem Jahr nach Hannover. Auf mehr als 3.000 Quadratmetern präsentierten sich rund 120 Aussteller. Bildnachweis: Deutsche Messe AG

Menschen, soweit das Auge reicht. Die weltweit größte Messe für digitale Trends rief erneut eine Vielzahl von Besuchern und Ausstellern auf den Plan. Wer ohne Hallenplan über das Gelände schlenderte, konnte leicht verloren gehen. Mit 120 Ausstellern präsentierte sich Japan, das in diesem Jahr als Partnerland fungierte, in zwei Messehallen. Der Grundgedanke, der bereits vor Beginn der Messe nicht neu war, lautete: Unser Alltag und das Arbeitsleben werden immer mehr von der Digitalisierung beeinflusst, wenn nicht sogar abhängig. Soweit so wie immer.

Neben Virtual Reality, Künstlicher Intelligenz, Business Security, Big Data, Robotik, Drohnen oder auch Point-of-Sale-Lösungen lag der Fokus in Halle 3 beispielsweise auf dem Bereich Digital Office. Bereits in einigen unserer letzten Ausgaben skizzierten unsere Gastautoren neue Lösungen für ein optimiertes Prozessmanagement, meist durch die Digitalisierung bestehender analoger Strukturen oder Abläufe. Die stetige Verbesserung und Effizienzsteigerung der täglichen Prozesse wird auch in den nächsten Jahren ein heiß diskutiertes Thema sein, wobei die Pluralität der auf der CeBIT offerierten Lösungen den Besucher teilweise zu erschlagen drohte. Sobald sensible Daten auf einem Sever verwaltet und gegebenenfalls auf verschiedenen Kanälen in die Welt gesendet werden, steht die Sicherheit jener Daten auf dem Prüfstand. Zu diesem Thema äußerte sich der weltbekannte Whistleblower Edward Snowden, der in einer mehr als 80 Minuten langen Live-Schaltung die Fragen zum Thema „Datasecurity & Privacy“ erörterte.

Hin zur reinen Fachmesse

Insgesamt haben sich die Aussteller mächtig ins Zeug gelegt, um ihre Unternehmen und Produkte positiv in Szene zu setzen: Trotzdem verzeichnet die CeBIT nicht erst seit diesem Jahr einen deutlichen Besucherrückgang. Waren es vor 15 Jahren noch etwa 800.000 Besucher, rechnete man im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe mit rund 200.000 Besuchern. Dies kann auch daran liegen, dass die Messe längst nicht mehr den Charakter einer Publikumsmesse hat. Im Gegenteil: Die Deutsche Messe AG versucht bewusst, nur noch ein entsprechendes Fachpublikum anzusprechen.

2018 – CeBIT erscheint im neuen Gewand

Für das nächste Jahr hat man sich vorgenommen, die CeBIT in einem völlig neuen Gewand erscheinen zu lassen: So soll nicht mehr nur das Konzept einer klassischen Messe die Besucher anlocken, sondern auf der CeBIT soll zukünftig „ein Festival der Innovation gefeiert werden“, wie es auf der Homepage heißt. Wobei die Messe bereits in diesem Jahr nicht frei von abwechslungsreichen Events war: Im Rahmen der Salesforce World Tour spielten die im deutschsprachigen Raum äußerst beliebten Sportfreunde Stiller ein exklusives Konzert am Dienstagabend. Des Weiteren wird die neue CeBIT nicht mehr im März, sondern zukünftig vom 11. Juni bis zum 15. Juni stattfinden. Dazu veröffentlichte die Deutsche Messe AG bereits am 23. März eine Pressemitteilung. Demnach wolle man eine in drei Leitveranstaltungen unterteilte Event-Plattform konzipieren, angesiedelt um den sogenannten „d!campus – „d!talk“, „d!conomy“ und „d!tech“. CeBIT-Chef Oliver Frese habe nicht zuletzt eine Verjüngung der Messe im Auge. Neu sei dabei der Gedanke, unter anderem die Generation der Start-ups verstärkt anzusprechen. „Die CeBIT muss cooler werden, und mehr überraschen“, so Frese. Das Ziel sei es, die wichtigste Plattform für die Digitale Transformation in Europa zu werden. Wir sind gespannt, ob dies gelingt.