Die Welt um uns herum dreht sich immer schneller. Neben dem niedrigen Zinsniveau stellen die starke Veränderungsdynamik, die anspruchsvolle Regulatorik und die fordernde Digitalisierung Finanzdienstleister vor enorme Herausforderungen. Als eine der größten Genossenschaftsbanken Deutschlands suchen wir intensiv nach Strategien, die uns in diesem Spannungsfeld zukunftsfähig halten. Eine essenzielle Voraussetzung für den Erfolg dieser Suche ist eine zukunftsorientierte Kommunikationskultur.
Zeit genommen für fundamentale Fragen
Die Sparda-Bank West ist hier in den vergangenen Monaten wichtige Schritte gegangen. Der Weg ist zwar noch lang, wir sind uns aber sicher, dass die Richtung stimmt. Denn wir haben uns am Anfang viel Zeit genommen für fundamentale Fragen. Der erste Blick war dabei nach außen gerichtet: Beschäftigen wir uns mit den richtigen Dingen? Beeinflusst unser Handeln die strategischen Ziele positiv? Was erwarten unsere Kunden von uns? Und: Wissen wir das wirklich oder vermuten wir es nur? Zudem haben wir intensiv nach innen geschaut: Wie gut gehen wir mit Veränderungen um? Haben wir eine gesunde Fehlerkultur? Wird die Belegschaft in ausreichendem Maße beteiligt? Und: Nutzen wir deren riesiges Potenzial?
Unternehmensentwicklung auf Top-Management-Ebene verankert
Solche Fragen stellen sich in vielen Unternehmen. Die Sparda-Bank West hat als eine wichtige erste Antwort darauf Anfang 2015 eine eigene Abteilung im Bereich Vorstandsstab/Recht etabliert, die sich seither ganzheitlich mit der Unternehmensentwicklung beschäftigt. Entstanden ist eine auf Top-Management-Ebene verankerte Einheit, die den Überblick über die Herausforderungsvielfalt behält und darüber Transparenz im gesamten Unternehmen schafft; die positive Entwicklungen anstößt, aber auch schon mal den Finger in die Wunde legt, wenn die Energie nicht zielgerichtet fließt; und die Kreativität und Regulatorik in Einklang bringt.
ChangeBoard und Kollaborations-Plattform etabliert
Zwei Maßnahmen sind beispielhaft für die neuen Wege, die wir bei der Entwicklung der Sparda-Bank West eingeschlagen haben: Um Transparenz in die außerordentlich große Masse von Veränderungsthemen zu bringen, wurde ein digitales „ChangeBoard“ eingerichtet. Alle Themen, mit denen wir uns als Bank beschäftigen möchten, sowie jene, mit denen wir uns beschäftigen müssen, sind dort gelistet. Entscheider sollen wissen, welche Baustellen das Unternehmen beschäftigen, und Themen priorisieren. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich an der Bearbeitung zu beteiligen – entweder im klassischen Projektmanagement, agil oder in der Linie.
Unsere jüngste Innovation ist „COWEST“, eine digitale Kollaborationsplattform und zugleich erster sichtbarer Bestandteil unseres künftigen Social Intranets. Jeder Mitarbeiter hat dort die Möglichkeit, sich in einem neuen Ideenmanagement aktiv an der Entwicklung unseres Hauses zu beteiligen. Live gegangen sind wir am 7. August, und schon heute kann ich sagen: Die Resonanz ist überwältigend, die Kollegen sprudeln förmlich vor Ideen, welche – wie in den bekannten Sozialen Netzwerken – einfach kommentiert, diskutiert und in drei Stufen weiterentwickelt werden können. Das in den vergangenen Jahren etwas verstaubte Vorschlagswesen wurde auf diese Weise erfolgreich neu definiert. Neben diesem Ideenmanagement haben sich in „COWEST“ auch erste Arbeitsgruppen in Workspaces gefunden, um sich zu konkreten Themen unkompliziert auszutauschen und gemeinsam an diesen arbeiten zu können.
Die Beispiele zeigen: Die Digitalisierung ist nicht nur lästiger Kostentreiber. Sie gibt Unternehmen die Chance, notwendigen Wandel gemeinschaftlich zu gestalten. Dabei ist die Beteiligung der Mitarbeiter gar nicht hoch genug einzuschätzen. Nur wenn diese in die neue digitale Dialogkultur, die von Offenheit, Vertrauen und Reflexion geprägt sein muss, einsteigen, lassen sich Zukunftsperspektiven erfolgreich erschließen.