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Einkaufen ohne Portemonnaie

Jetzt können Kunden der Deutschen Bank im Supermarkt, Café oder an der Tankstelle einfach mit ihrem Smartphone bezahlen. Ist das jetzt nur eine neue Spielerei oder der nächste Schritt auf dem Weg in die digitale Zukunft?


Symbolbild; Bildnachweis: iStock.com/LDProd

In Ländern wie Schweden oder den USA hat sich das Bezahlen per Smartphone längst durchgesetzt. In Deutschland dagegen zücke ich als Kunde an der Kasse lieber noch Bargeld und Plastikkarten. Doch bis ich mein Portemonnaie herausgeholt, die Karte entnommen und die PIN eingegeben habe, dauert es eine Weile – in der Kunden, die es eilig haben, hinter mir in der Schlange seufzen und murren. Das kennt jeder. Und über große Scheine freuen sich Kassierer ebenso wenig wie über Menschen, die stundenlang Centbeträge abzählen. Kurz gesagt: Bezahlen dauert bei uns viel zu lange. Bis jetzt.

Einfacher und schneller Bezahlen

Seit Anfang April bietet die Deutsche Bank ihren Kunden die Möglichkeit, in Supermärkten, Restaurants oder an Tankstellen einfacher und schneller zu bezahlen – mit ihren Smartphones. Sie brauchen dort nur mit zwei Klicks ihre Mastercard in der „Deutsche Bank Mobile“-App auszuwählen und können sofort loslegen. Die App zeigt automatisch an, welche Karten zur Wahl stehen – und natürlich kann der Kunde jederzeit auch eine andere Karte festlegen.

Das Bezahlen am Kassenterminal geht noch einfacher: Ich brauche nur mein Smartphone kurz über das Kassenterminal zu halten. Eine Mitteilung informiert mich darüber, dass der Zahlungsvorgang angestoßen ist. Erst ab einem Betrag über 25 Euro muss ich die PIN meiner Kreditkarte eingeben. Die Technologie hinter dieser Zahlungsmethode nennt sich „Near Field Communication“ (NFC). Sie verbindet das Smartphone mit dem Bezahlterminal. Es hat etwas gedauert, aber heute sind fast alle Terminals in Supermärkten, Cafés oder Restaurants NFC-fähig. Und die Android-Plattform hat uns eine relativ einfache und flexible Integration von mobilen Bezahlmethoden ermöglicht. Deshalb haben wir entschieden, jetzt mobiles Bezahlen für Android-Smartphones anzubieten. Da Apple den NFC-Chip seiner Geräte aktuell nicht für Dritte, also auch nicht für die Deutsche Bank, öffnet, steht dieser Service ausschließlich Kunden mit Android-Smartphones zur Verfügung.

Mehr Sicherheit mit Token

Es ist übrigens auch kein Problem, wenn das Handy mal keinen Netzempfang hat: Auf dem Smartphone sind zehn Zahlenschlüssel für jeweils eine Zahlung gespeichert, sogenannte Token. Nach zehn Zahlungen werden diese Token erneuert, sobald das Smartphone wieder Empfang hat. Das bedeutet auch mehr Sicherheit für unsere Kunden. Für die einzelne Zahlung werden nur Token und deren Ablaufdatum bereitgehalten, nicht aber die vertraulichen Kreditkarteninformationen. Wenn sie mit dem Smartphone zahlen, erfolgt die Übergabe des Tokens inklusive des Ablaufdatums verschlüsselt an das Kassenterminal. Beim Bezahlen mit einer Kreditkarte könnten Dritte theoretisch zumindest deren Nummer erkennen, beim mobilen Bezahlen ist das ausgeschlossen.

Wir sind die erste Großbank in Deutschland, die Kunden ermöglicht, per Smartphone zu bezahlen – mit sämtlichen Mastercards der Deutschen Bank, wie etwa mit der Mastercard Travel oder der im Dezember 2016 eingeführten Debit Mastercard. Wer noch kein Konto mit Kreditkarte oder eine Debit Mastercard hat und mobiles Bezahlen ausprobieren möchte, der braucht nur ein entsprechendes Konto bei uns zu eröffnen (das geht übrigens ganz einfach online) und die „Deutsche Bank Mobile“-App herunterzuladen.

Der Trend ist eindeutig

Viele Menschen benutzen aktuell noch am liebsten Bargeld oder ihre Plastikkarten. Aber ich habe an mir selbst gemerkt, wie schnell ich mich daran gewöhne, mit dem Smartphone zu bezahlen. Wenn ich jetzt irgendwo einen Espresso trinke, ein paar Zeitschriften kaufe oder etwas im Supermarkt vergessen habe, denke ich oft nicht einmal mehr daran, mein Portemonnaie mitzunehmen. So eine persönliche Erfahrung ist für mich ein Zeichen dafür, dass sich mobiles Bezahlen auch bei anderen durchsetzen wird. Aber wie bei allen Neuerungen dauert es wahrscheinlich noch ein Weilchen. Schon Bill Gates hat gesagt: „Wir überschätzen immer den Wandel der nächsten zwei Jahre und unterschätzen den der nächsten zehn Jahre.“ Aber der Trend ist eindeutig und mobiles Zahlen wird sich auch bei uns durchsetzen, weil es einfach und sicher ist. Was dann allerdings wichtiger denn je sein wird, ist, sein Mobiltelefon aufzuladen. Denn auch ein volles Konto hilft beim mobilen Bezahlen nicht, wenn der Akku leer ist. Deshalb habe ich persönlich immer einen externen Akku dabei. Das kann ich jedem nur empfehlen.

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