Endlich: Deutsche Bank schafft sich ab

Wer killt jetzt eigentlich wen? Banken vs Fintechs – das Match nimmt Fahrt auf. Noch plant die Deutsche Bank nur den Fintechs die lange Nase zu zeigen. 2015 will diese aber schon mit einem reinen Online-Vermögensberater an den Markt gehen. Kunden, die in der Vermögensanlage auf Beratung verzichten können und wollen, soll dann nach einer…


Wer killt jetzt eigentlich wen? Banken vs Fintechs – das Match nimmt Fahrt auf.

Noch plant die Deutsche Bank nur den Fintechs die lange Nase zu zeigen. 2015 will diese aber schon mit einem reinen Online-Vermögensberater an den Markt gehen. Kunden, die in der Vermögensanlage auf Beratung verzichten können und wollen, soll dann nach einer Befragung durch den virtuellen Berater eine Anlagestrategie empfohlen werden. Diese wird dann mit einer auf Indexfonds basierenden Anlagestrategie umgesetzt.
„Im Westen nichts Neues“, werden Kenner der Szene sagen, denn mit Vaamo gibt es bereits ein solches Angebot aus den Reihen der Fintech-Szene in Deutschland. Auch in den USA oder Großbritannien gibt es ähnliche Angebote. Neu ist hingegen, dass explizit eine Bank ein solches Angebot ankündigt. Was so aussieht, als schaffe sich die Bank damit selber ab, könnte ins Gegenteil verkehren. Banken wären nicht die ersten Dinosaurier, die durch neue Technologien den eigenen Untergang erleben dürfen. Nur wer rechtzeitig auf neue Innovationen setzt, nach denen der Markt giert, kann den eigenen Untergang aufhalten. Die Glühbirne, die Schallplatte und demnächst vielleicht der Verbrennungsmotor können ein Lied davon singen.
Zunächst sah es in der deutschsprachigen Bankenszene so aus, als würden die Banken sich kein Stück um das scheren, was um sie herum passiert. 300 Fintechs – ein paar mehr oder weniger soll es bereits geben. Bisher hatte es den Anschein, dass Bankleiter weiterhin daran festhalten, tradierte Banken sind alternativlos.
Mit dem Main Incubator der Commerzbank, dem Portal „Bessere Geldanlage“ der Comdirekt und nun dem Vorstoß der Deutschen Bank kommt jedoch Bewegung in die Branche. Da es hierzulande deutlich einfacher ist, den Start finanziert zu bekommen, als an Wachstumsfinanzierungen zu gelangen, könnte die Finanzkraft den Banken den entscheidenden Vorteil bringen. Doch noch ist das Duell nicht entschieden; zu vielfältig ist das, was den Banken aus der Fintech-Szene blüht. So bleibt der Ausgang offen und die Zukunft der Bankbranche weiter spannend.