Die zunehmende Zahl an Fällen von Wirtschaftskriminalität verursacht jährliche Schäden im Milliardenbereich und hat mittlerweile einen Anteil von rund 50 % an der erfassten Schadenssumme der Gesamtkriminalität erreicht. Das Schadenpotenzial ist also gewaltig, auch im Hinblick auf die Reputationsrisiken in Banken. Dies gilt nicht nur für die Bereiche Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, sondern gleichsam für das Management operationeller Risiken. Das Fraud-Thema ist untrennbar mit dem Risikofaktor Mensch verbunden. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen gibt deshalb auch an, das Phänomen Wirtschaftskriminalität als ein ernsthaftes Problem zu betrachten. Die Unternehmen verbinden damit jedoch nur ein relativ geringes eigenes Risiko.
Wie erklärt sich dieses Paradoxon? Schlimmer noch: Jedes zweite große Unternehmen war in den vergangenen drei Jahren Opfer wirtschaftskrimineller Handlungen. Die Dunkelziffer wird sogar auf über 80 % geschätzt. Dabei handelt es sich um Delikte wie klassische Vermögensschäden (Diebstahl, Unterschlagung, Untreue, Betrug), aber auch um Fälschungen von Finanzinformationen, Korruption oder Kartellrechtsverstöße. Welche Anforderungen bzw. Maßnahmen erwachsen aus diesem Trend und wie können Banken und Unternehmen dem aus Risikosicht vorbeugen? Und wie lässt sich dabei die Erkennungsgenauigkeit verbessern, ohne die Bearbeitungsgeschwindigkeit oder den Dienst am Kunden für den schnellen Kapitalertrag zu opfern?
Diese Fragen und mehr werden im Rahmen der öffentlichen Diskussionsrunde behandelt.