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Existenzgründung lohnt sich

Dass eine eigene Praxis oder Apotheke sich lohnt, sagen die Heilberufler selbst. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) befragte selbstständige Apotheker, Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte, ob sie den Schritt in die Niederlassung wieder tun würden – 90 Prozent antworteten mit „Ja“. Das zeigt, dass Selbstständigkeit nach wie vor ein attraktiver Lebensentwurf ist, auch wenn in…


Die Studie gibt einen umfassenden Überblick darüber, welche Faktoren am meisten die Entscheidung für eine eigene Praxis oder Apotheke beeinflussen. Sie greift aber auch Vorbehalte gegen die Selbstständigkeit auf und zeigt, dass sich diese im Nachhinein oft als weniger gravierend herausstellen als angenommen.

Was spricht für die Selbständigkeit?

Befragt nach den Faktoren, die ihre Entscheidung für die Selbständigkeit maßgeblich beeinflusst haben, nannten 90 Prozent der Studienteilnehmer die Gestaltungsmöglichkeiten, gefolgt von Selbstverwirklichung (83 Prozent), Arbeitszeitgestaltung (72 Prozent) und der Einkommenssituation (66 Prozent). Auch das Aufgabenspektrum (65 Prozent) und die Aussicht auf ein enges Verhältnis zum Patienten (64 Prozent) beeinflussten die Entscheidung zugunsten der Selbständigkeit. Es sind vor allem die vielen Freiräume für die eigenen Wünsche und Vorstellungen, aber auch die finanziellen Möglichkeiten, die die Existenzgründung attraktiv machen.

Auch angestellte Heilberufler sehen Vorteile in der Niederlassung und untermauern die Einschätzung der selbständigen Mediziner und Apotheker: Sie schreiben der Selbständigkeit mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade (79 Prozent) zu. Auch die Einkommenssituation (66 Prozent) sowie die Arbeitszeitgestaltung (45 Prozent) sprechen in ihren Augen für eine Existenzgründung.

Vorbehalte gegen die Selbständigkeit

Für sieben von zehn Angestellten waren die Aussicht auf eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Arbeitszeit wesentliche Argumente pro Angestelltentätigkeit. Knapp zwei Drittel schätzen die Zusammenarbeit im Team.

Gegen die Selbständigkeit sprachen zum Zeitpunkt der Entscheidung vor allem das finanzielle Risiko (76 Prozent), die Arbeitsbelastung (63 Prozent), die Bürokratie (54 Prozent) und die unternehmerischen Aspekte der Selbständigkeit (46 Prozent). Knapp jeder Vierte gab an, keine geeignete Praxis oder Apotheke gefunden zu haben.
Die Studie belegt zudem, dass diese Vorbehalte für die Entscheidung relevant sind. Denn nur bei einem geringeren finanziellen Risiko (77 Prozent), weniger Bürokratie (70 Prozent), einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie (56 Prozent) sowie einer besseren Vorbereitung auf die unternehmerischen Aspekte der Selbstständigkeit (54 Prozent) würden sich die Angestellten – stünden sie noch einmal vor der Wahl – für die Selbständigkeit entscheiden.

Die Praxis zeigt allerdings, dass diese Bedenken oft unbegründet sind. Denn mit einer vorausschauenden Planung finden sich passende Lösungen für eine gelungene Existenzgründung. So bedeuten die zum Teil hohen Investitionen nicht automatisch ein hohes Risiko. Unsere Auswertungen zeigen, dass 998 von 1.000 apoBank-Existenzgründungsfinanzierungen problemlos bedient werden. Auch die von vielen gewünschte Work-Life-Balance ist beispielsweise in einer Kooperation gut realisierbar.

Herausforderungen oft weniger gravierend als angenommen

Weitere Studienergebnisse belegen, dass viele Punkte weniger kritisch sind als zunächst gedacht: Wurde die Finanzierung von 33 Prozent der Apotheker und 30 Prozent der Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte im Vorfeld als sehr große bis große Hürde wahrgenommen, waren es im Nachhinein nur noch 15 bzw. 13 Prozent. Ähnlich verhielt es sich mit der Suche nach der passenden Praxis oder Apotheke sowie dem Thema Abrechnung.

Unterstützungsbedarf nach Existenzgründung

In einzelnen Aufgabenfeldern besteht in der Tat auch nach dem Schritt in die Selbständigkeit Beratungsbedarf. Etwa, wenn es darum geht, Transparenz über die wirtschaftliche Situation der Praxis herzustellen. Hier hätte sich rund jeder Zweite mehr Unterstützung gewünscht. Etwa vier von zehn Befragten hätten ein Jahr nach der Existenzgründung mehr Hilfestellung rund um die Themen Mitarbeiterführung, Abrechnung und Zeitmanagement benötigt. Im Bereich Patientengewinnung hätten sich 29 Prozent kompetente Begleitung gewünscht. Es folgen Apothekenführung (28 Prozent), Praxisführung (27 Prozent) sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie (23 Prozent). Jeder Zehnte gab an, keine Unterstützung benötigt zu haben.
Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass niederlassungswillige Heilberufler nicht nur während des Entscheidungsprozesses sondern auch nach der Existenzgründung mehr Begleitung wünschen. Beides bieten wir den Kunden an, sowohl in Beratungsgesprächen in unseren Filialen als auch mit einem Seminarangebot speziell für Existenzgründer mit bundesweit ca. 100 Veranstaltungen im Jahr.
Insgesamt zeigen es die Zahlen, und wir erleben es täglich in der Praxis: Existenzgründung lohnt sich!

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