Fusionsdruck Rot

400 Sparkassen leisten sich knapp 170 weitere Unternehmen, da sind die knapp 1.000 Volksbanken deutlich effizienter unterwegs. Die Kosten sind zu hoch, die Zinsen sind zu niedrig und die Innovationskraft der Branche lässt seitens der tradierten Banken noch zu wünschen übrig. Nichts Neues im Westen. Und Osten, um politisch korrekt zu bleiben. Zurück zum Ernst…


400 Sparkassen leisten sich knapp 170 weitere Unternehmen, da sind die knapp 1.000 Volksbanken deutlich effizienter unterwegs.

Die Kosten sind zu hoch, die Zinsen sind zu niedrig und die Innovationskraft der Branche lässt seitens der tradierten Banken noch zu wünschen übrig. Nichts Neues im Westen. Und Osten, um politisch korrekt zu bleiben.

Zurück zum Ernst der Lage: Es soll Sparkassenvorstände geben, die beim Blick in die kaufmännischen Daten ihrer Bank bzw. Kasse regelmäßig nervös werden. Doch es gibt genügend Potenzial in der „roten Säule“ für Einsparungen. Auf 500 Millionen Euro Einsparungspotenzial  im Sparkassenlager kommen Experten, wenn man bei der Zahl der Bausparkassen (neun), Versicherungen (elf) und Landesbanken (fünf) ein wenig stutzen würde. Ganz so wie in der genossenschaftlichen Säule, auf die der ein oder andere Sparkassen-Mann bzw. -Frau neidisch blickt. Die haben nämlich ab 2016 nur noch ein Spitzeninstitut. Eine Bausparkasse und eine Versicherung hat man dort eh schon lange.

„Einfach machen!“ würde man mit Blick auf die angespannte Situation gerne ausrufen. Und die Vorstände einiger Verbände und großer Sparkassen sind dieser Tage auch nicht müde, genau dies zu fordern. Aber schon regt sich Widerstand. Eine große Landesbank? Viel zu groß, viel zu systemrelevant mit ca. einem Fünftel Mittelstandsgeschäft in Deutschland. Doch geht es nicht wie so oft in der Diskussion im Rahmen von Fusionen im Grunde um Posten?  Nimmt man die Tochterlandesbanken und Berlin mit, dann sprechen wir über 42 Vorstände! Auch bei zwei Landesbanken bleiben da ein paar auf der Strecke.

Andere wehren sich bei der Diskussion mit dem Argument der bedingungslosen Dezentralität. Vor Ort für den Kunden da sein, ist das Credo der Sparkassen, die gerade alle über massive Filialschließungen nachdenken. Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

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