Es fühlte sich schon sehr nach grundlegender Kritik an, die Heiko Maas, Bundesminister für Verbraucherschutz, beim Jahresempfang der deutschen Banken übte. Im Rahmen der Veranstaltung hatte der 48-Jährige das Modell der Provisionsberatung deutlich kritisiert und einen „Hippokratischen Eid“ für die Banken- und Finanzbranche gefordert. Viel zu sehr agierten Berater mittlerweile für den Minister wie Ärzte,…


Bildnachweis: Frank Nürnberger via www.bmjv.de

Es fühlte sich schon sehr nach grundlegender Kritik an, die Heiko Maas, Bundesminister für Verbraucherschutz, beim Jahresempfang der deutschen Banken übte. Im Rahmen der Veranstaltung hatte der 48-Jährige das Modell der Provisionsberatung deutlich kritisiert und einen „Hippokratischen Eid“ für die Banken- und Finanzbranche gefordert. Viel zu sehr agierten Berater mittlerweile für den Minister wie Ärzte, die den Kollegen aus der Pharmaindustrie Patienten zuspielen. Maas gilt als Anhänger der Honorarberatung, welche die große Koalition zu Beginn der aktuellen Legislaturperiode zunehmend stärken wollte, ohne dabei die Provisionsberatung vollständig zu verbieten.

Gemeinsam über die Zukunft beratschlagen

Bei allen Vorwürfen ließ Heiko Maas nicht außer Acht, dass etwa der Aufwand im Zusammenhang mit den Beratungsprotokollen nicht nur positive Effekte habe. BANKINGNEWS weiß sogar von einer Vielzahl von Kunden, die derartige Protokolle überhaupt nicht wünschen. In jedem Fall will sich der Minister zeitnah mit den Betroffenen zusammensetzen, um eine vernünftige Lösung zu finden. Ob es zu einem Ehrenkodex kommt, wie es ihn bereits in den USA zur besseren Kontrolle der Investmentbanker gibt, bleibt jedoch abzuwarten.

Bei allem Kulturwandel in Kreditinstituten würde ein Hippokratischer Eid in jedem Fall für Banker bedeuten, dass dieser „durch die Bank“ für alle Hierarchiestufen gilt. Klingt nach Arbeit.