Die neue strategische Ausrichtung der Deutschen Bank ist verbunden mit einem Namen.
Von 1988 bis 1999 war Dr. Paul Achleitner für die Investmentbank Goldman Sachs zuständig, zuletzt in der Geschäftsleitung für Deutschland. An der Otto-Beisheim-School-of-Management (WHU) ist er seit dem Jahr 2001 Honorarprofessor und hält Vorlesungen im Investment Banking. Hierbei ist er so erfolgreich, dass er bereits mehrmals mit dem „Best Teacher Award“ ausgezeichnet wurde.
Seit 2012 treibt ihn als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Umbau der Deutschen Bank. Erst galt sein Streben dem Kulturwandel, jetzt der strategischen Neuausrichtung des Geldhauses.
In der Presse ist zu lesen, dass das Bankhaus wieder zurück zu den Wurzeln einer Geschäftskundenbank umgebaut werden soll. Erst Privatbanking, dann Retailbanking, jetzt wieder ein Schwerpunkt im Firmenkundengeschäft? Der böse und kapitalintensive Teil des Investmentbankings, also Handelsgeschäft, Eigenhandel, Rohstoffe und was es noch so an risikoreichen Spielereien gibt, soll reduziert werden oder wegfallen. Das ist praktisch! Damit würde er auch der Trennbankendebatte vorgreifen. Sagt Achleitner etwa seiner Profession als Investmentbanker ab? Keinesfalls, denn sein Handeln ist durchweg geprägt vom Investmentbanker. Was ihm im Nacken sitzt, ist der schlechte Börsenkurs. Hinzu kommen noch die alles andere als verzückten Investoren. Handeln tut Not!
Viel schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass die Mitarbeiter selber nicht mehr so hinter dem tradierten Bankhaus stehen, wie es wünschenswert wäre. Kein Wunder, Umbau bedeutet in der Regel auch Stellenabbau. Die Befürchtungen sind berechtigt. Mögliche Umbaupläne, die an die Öffentlichkeit sickern, wirken leider allzu plausibel.