Krise erzeugt Angst um Arbeitsplätze

th – Im Bankgewerbe fordert die Gewerkschaft ver.di für die rund 250.000 Beschäftigten im privaten und öffentlichen Sektor und für die 170.000 Arbeitnehmer bei den Genossenschaftsbanken 8 % mehr Gehalt. Mindestens 260 EUR sollten die Arbeitgeber bewilligen, erklärte die Gewerkschaft jetzt in Berlin. Zu dem Forderungspaket, das die ver.di-Tarifkommission vergangenen Donnerstag beschloss, gehören außerdem die…


th – Im Bankgewerbe fordert die Gewerkschaft ver.di für die rund 250.000 Beschäftigten im privaten und öffentlichen Sektor und für die 170.000 Arbeitnehmer bei den Genossenschaftsbanken 8 % mehr Gehalt.

Mindestens 260 EUR sollten die Arbeitgeber bewilligen, erklärte die Gewerkschaft jetzt in Berlin. Zu dem Forderungspaket, das die ver.di-Tarifkommission vergangenen Donnerstag beschloss, gehören außerdem die Forderung nach einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, eine Verlängerung der Vorruhestandsregelung über das Jahr 2008 hinaus sowie eine Übernahme der Auszubildenden für mindestens ein Jahr. Zudem soll die Zahl der Auszubildenden, deren Vergütungen ebenfalls um acht Prozent erhöht werden sollen, um weitere 3 % gesteigert werden. Um den deutlich gestiegenen Leistungsdruck in der Branche abzubauen, sollten zudem tarifliche Regelungen und Gegenmaßnahmen zu Überlastungen vereinbart werden, teilte ver.di mit. Dazu komme die Forderung nach einer betrieblichen Altersversorgung mit einem Zuschuss der Arbeitgeber in Höhe von 1,75 %.

 

Gewerkschaft fordert mehr Geld

Für die Beschäftigten bei den Genossenschaftsbanken, die sich seit 2006 in einem tariflosen Zustand befinden, gilt die Gehaltsforderung bereits ab 1. Juni 2008, für die übrigen Beschäftigten ab 1. Juli 2008. Die 2006 und 2007 häufig bereits freiwillig gezahlten 4,3 % sollen jetzt verbindlich und um 0,2 % ab 1. Januar 2008 erhöht werden, um die Gehälter an die der privaten Banken und der Landesbanken anzugleichen. Ver.di-Verhandlungsführer Uwe Foullong wies die abwehrenden Reaktionen der Bankenarbeitgeber auf die Forderung zurück. Die Gehaltserhöhung sei durchaus angemessen, sagte er unter Verweis auf die guten operativen Ergebnisse und die stabile Ertragslage, die Beschäftigten erbracht hätten. Hohe Abschreibungen wegen der Fehlspekulationen hätten nicht die Beschäftigten zu verantworten, sondern seien auf Missmanagement zurückzuführen. „Bei den Großbanken gab es Dividendenerhöhungen für die Aktionäre, jetzt müssen auch die Beschäftigten angemessen honoriert werden“, betonte Foullong. Dass vor allem bei den internationalen Großbanken derzeit Tausende Jobs gestrichen werden müssen, lässt ihn kalt. Nach aktuellen Erhebungen werden bei der Citigroup 15.000 Stellen, bei UBS 7.000, bei Merrill Lynch 5.220 sowie bei Lehman Brothers rund 5.000 Stellen wegfallen. Seit Beginn der Kreditkrise Mitte vergangenen Jahres sind bereits mehr als 50.000 Jobs in der internationalen Kreditwirtschaft entfallen.

Quelle Logo: www.verdi.de