Leben oder Tod: Die Bankfiliale

Im Bankenlager herrscht Uneinigkeit über die Zukunft der Bankfiliale. Dies zeigt auch das Umfrageergebnis einer Studie der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting. Bei der Umfrage zum „Branchenkompass 2012 Kreditinstitute“ gaben 23 Prozent der Entscheider an, dass sie Filialen schließen wollen. 25 Prozent der Befragten gaben jedoch an, dass sie neue Filialen aufbauen wollen. Ein Patt? Abwärtstrend…


Im Bankenlager herrscht Uneinigkeit über die Zukunft der Bankfiliale. Dies zeigt auch das Umfrageergebnis einer Studie der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting.

Bei der Umfrage zum „Branchenkompass 2012 Kreditinstitute“ gaben 23 Prozent der Entscheider an, dass sie Filialen schließen wollen. 25 Prozent der Befragten gaben jedoch an, dass sie neue Filialen aufbauen wollen. Ein Patt? Abwärtstrend gestoppt?

Schon im Sommer sprach Oliver Mihm, CEO, Investors Marketing, auf einer Fachkonferenz von bis zu 15 Prozent weniger Bankfilialen bis 2020. Das wären immerhin über 5.000 Filialen. Mit Blick auf die statischen Werte zum bisherigen Abbau von Filialen gar kein so dramatischer Wert. Eher eine Fortsetzung des Trends. Leider liefern diese Statistiken immer nur die Nettowerte. Die einzige Aussagekraft dieses Wertes: Es werden wohl mehr Filialen geschlossen als neue eröffnet. Bisher.

Lassen sich die beiden Prozentwerte aus dem Branchenkompass auf alle 2.000 Banken skalieren, dann wäre ja zumindest der Trend nach unten gestoppt. Bestimmt ist der Bodensatz noch nicht erreicht. Deutschland wird seit Jahren als overbanked bezeichnet und damit ist vor allem unser Filialnetz gemeint. Jedoch gibt es eine Chance für die „neue Bankfiliale“.

Mit Geldautomaten ist in dieser neuen Filiale jedoch kein Blumenstrauß zu gewinnen. Der steht mittlerweile dort, wo der Kunde Bargeld braucht. An der Tankstelle oder im Supermarkt. Selbst der Zugang von Kunden in die Selbstbedienungsbereiche von Bankfilialen ist rückläufig. Wer heute jedoch mit Fingerspitzengefühl in Mitarbeiter, Ausstattung und Standort für die Filiale der Zukunft investiert, wird auch wieder Kunden in seinen Geschäftsstellen sehen. Vor allem braucht die Filiale ein neues Konzept. Nicht unendlich an jeder Straßenkreuzung kopierbar, hat die Deutsche Bank auf der Friedrichstraße in Berlin gezeigt, dass es geht. Es braucht aber heute mehr als ein Konzept nach dem Muster Q110. Und es braucht vor allem wieder kompetente und erfahrene Ansprechpartner.

In diesem Sinn drücke ich 25 Prozent der Befragten die Daumen!

Foto von Max Delson Martins Santos – www.istockphoto.de