Die zweite große Arbeitnehmerbefragung zum Image des Personalwesens in Deutschland zeigt: Die Mitarbeiter bewerten dieReputation und die Leistung der Personalabteilung im Unternehmen gravierend schlechter als die Personalmanager selbst.
Das ergab die Studie „HR-Image 2011 – Die Personalabteilung: Fremd- und Eigenbild“.
Diese wurde von der Fachhochschule Koblenz in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Organisationsforschungsinstitut YouGov Psychonomics und dem Personalmagazin aus der Haufe Gruppe nun zum zweiten Mal durchgeführt.
Befragt wurden 1.056 Kunden des Personalwesens (409 davon mit Führungsverantwortung) und 331 Personalmanager (234 davon mit Führungsverantwortung).
Während 73 Prozent der befragten Personaler davon ausgehen, dass ihre Kunden mit der Leistung der Personalabteilung zufrieden sind, bestätigen das aber nur 49 Prozent.
Ähnlich gravierend ist die Lücke zwischen Fremd- und Eigenbild bei der Frage, wie zufrieden man mit den Ansprechpartnern in der Abteilung ist.
81 Prozent der Personaler gehen hier davon aus, ihre Kunden seien zufrieden. Nur 59 Prozent derKunden aber sagen, sie seien es. Dass die Personalabteilung im Unternehmen einen guten Ruf hat, glauben 67 Prozent der befragten Personaler, aber nur 43 Prozent der Mitarbeiter bestätigen dies.
„Leben Personaler und ihre Kunden in unterschiedlichen Welten?“, fragen sich daher die Studienautoren, Professor Dr. Christoph Beck von der FH Koblenz und Dr. Frauke Bastians von YouGovPsychonomics. Denn bei fast allen abgefragten Leistungsbereichen differiert das Fremd- und Eigenbild – und erreicht im Maximum 50 Prozentpunkte. Besonders alarmierend finden die Studienautoren, dass nur jeder dritte Arbeitnehmer der Meinung ist, dass die Dienstleistungen der Abteilung auch den Bedarf der Kunden decken. Ein gleich geringer Anteil ist auch der Meinung, die Personalabteilung kenne die Bedürfnisse der Mitarbeiter. Auffällig dabei: Im Schnitt sind die Mitarbeiter mit Führungsverantwortung zufriedener mit der Arbeit und den Menschen in der Personalabteilung als die ohne Führungsverantwortung. Desgleichen werden die Personalabteilungen in Unternehmen mit bis zu 999 Mitarbeitern positiver von der Belegschaft bewertet als die Personalabteilungen in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern.
Die Studie können sich Interessierte im Internet herunterladen.
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