th – Der CEO bei Sun Microsystems, Jonathan Schwartz, bloggt und schafft es auf 400.000 Besucher am Tag.
Steven Jobs stellt das neue iPhone vor, die Welt bloggt und der Hype kann losgehen.
Es geht aber auch schon mal in die verkehrte Richtung, wenn das teure und laut Hersteller hochsichere Kryptonite-Fahrradschloss mit einem simplen Kugelschreiber geknackt wird und dieses Video sich binnen weniger Tage um die ganze Welt verbreitet. Und das Unternehmen: Erst Dementi, dann Austausch. Kostenpunkt 10 Millionen US$!
Die Geschichten über Freud und Leid des vielgepriesenen Web 2.0 liessen sich an dieser Stelle endlos fortsetzen.
Geht alle Marketing-Macht zukünftig vom Kunden aus?
Agenturprofi von Matt kann davon ein Liedchen singen. Der Status des Kommunikationsprofis reichte nicht aus, ihn vor einem folgeschweren Fehler zu bewahren. Eine seiner internen Mails mit den Worten …“von den Weblogs, den Klowänden des Internets“…erblickt das Licht des Internets und sorgt für eine rasante Verbreitung und weltweit entrüstete Blogger.
Sind es diese negativen Geschichten, die die Bankbranche derzeit noch von den Trends des Web 2.0 abhält?
Kaum eine Bank, die die Möglichkeiten von Blogs, Audiopods oder Videopods als Marketingkanal nutzt. Nun sind Blogs nicht das Web 2.0, da gibt es weitaus mehr aktuelle Trends, welche derzeit scheinbar verschlafen werden. Die meisten Tools, welche sich derzeit in der Bevölkerung etablieren, werden in der Bankszene noch nicht aufgegriffen.
Da wird gechattet, getwittert und gegruschelt. Wenn einem die eigene Identität nicht mehr gefällt, nimmt man sich im Second Life einfach eine neue und führt ein zweites Leben in einer komplett virtuellen Welt. Dort angekommen sind jedoch längst die Marketeers aus der realen Welt. Nike-Schuhe tragen, einen virtuellen BMW fahren und dabei mit dem Sony-Erricson Handy telefonieren? Das alles geht im Second Live. Dort sind übrigens zumindest die ersten Banken angekommen. Eine davon ist die AMB Amro.
Die Anzahl der DSL-Anschlüsse steigt stetig, 77% der deutschen Haushalte verfügen laut Bitkom über einen PC und die Internetnutzung steigt in der Frequenz stetig an.
Beste Voraussetzungen für jede Branche, sich mit den Gesetzen des Web 2.0 zu beschäftigen. Und wie das Beispiel mit dem Fahrradschloss zeigt, können Firmen auch ganz ohne eigenes Zutun in den Mittelpunkt der Internetszene geraten. Ganz so, wie die US-Investmentbank Goldman Sachs, welche von Finanzinvestoren zerschlagen werden sollte. Aber nur in der fiktiven Überlegung des Finanzbloggers Felix Salmon. Diese öffentlichen Gedanken führten jedoch beinahe über Nacht zu einer regen Beteiligung von Bloggern und Analysten. Der erste 100 Milliarden-Dollar-Deal wurde diskutiert. Absurd wenn das Zielobjekt selber eine der mächtigsten Wall-Street-Institutionen ist. Aber im Web 2.0 sind die Gedanken zunächst frei! Goldman-Sachs selber hat sich an diesen Gedanken nicht beteiligt und lehnte jegliche Kommentare ab.
Klar: Die Bankbranche ist noch nicht im Web 2.0 angekommen!
Wenn Sie ein Bank-Web-2.0-Projekt entdeckt haben: Her damit!