Bankenkrise 2.0

Das Westfalen-Blatt mit einem Kommentar zum Thema Banken. Knapp 1200 Tage nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers ist die Bankenkrise wieder da – und mit ihr die Gefahr, dass sie auf die Realwirtschaft überschwappt. Überraschend kommt die Abstufung mehrerer europäischer Banken nicht. Die beiden großen Ratingagenturen hatten sie angedroht, die kleinste, Fitch, hat sie…


Das Westfalen-Blatt mit einem Kommentar zum Thema Banken.

Knapp 1200 Tage nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers ist die Bankenkrise wieder da – und mit ihr die Gefahr, dass sie auf die Realwirtschaft überschwappt. Überraschend kommt die Abstufung mehrerer europäischer Banken nicht. Die beiden großen Ratingagenturen hatten sie angedroht, die kleinste, Fitch, hat sie zuerst vollzogen. Waren es 2008 die Immobilienkredite, die den Wert der Bankendepots nach unten zogen, so führen heute die Risiken bei den Staatsanleihen dazu, dass in den Geldinstituten der Stressfaktor steigt.

Ein schlechteres Rating hat konkret zur Folge, dass sich die Refinanzierung der Banken verteuert. An diesem Punkt berührt die aktuelle Entwicklung auch die Industrie. Denn natürlich geben die Institute ihre höheren Zinsen an die Kreditnehmer weiter – wenn sie überhaupt noch Darlehen geben. Eine Kreditklemme aber ist das Letzte, was die Wirtschaft braucht. Einziger Ausweg: Die Banken verkürzen ihre Bilanzen, indem sie sich von Geschäften trennen. Doch das funktioniert nur, wenn sich auch Investoren finden, die diese Geschäfte übernehmen.

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Foto von Talaj –
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