Bei guter Geschäftslage: Eigenkapitalbasis stärken

Positive Stimmung im Mittelstand – Experte warnt: Die nächste Krise kommt bestimmt Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist überwiegend positiv. Das zeigen die aktuell von Creditreform ermittelten Indikatoren. Mehr als 60 Prozent der Befragten bewerten die aktuelle Geschäftslage mit gut bis sehr gut; ein Rekordhoch bei den seit Jahren durchgeführten Befragungen. Aufgrund der guten Geschäftslage…


Positive Stimmung im Mittelstand – Experte warnt: Die nächste Krise kommt bestimmt

Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist überwiegend positiv. Das zeigen die aktuell von Creditreform ermittelten Indikatoren. Mehr als 60 Prozent der Befragten bewerten die aktuelle Geschäftslage mit gut bis sehr gut; ein Rekordhoch bei den seit Jahren durchgeführten Befragungen. Aufgrund der guten Geschäftslage wollen viele Unternehmen in den kommenden Monaten investieren – besonders in der Industrie und im Dienstleistungssektor. „Jetzt sollten die Unternehmen die erwirtschafteten Erträge nutzen, um die Eigenkapitalbasis wieder zu stärken“, rät Patrick G. Weber, Geschäftsführer der Vantargis Leasing GmbH. „Denn im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden in vielen Betrieben gute Teile des Eigenkapitals zur Bestandssicherung aufgezehrt.“

Die nächste Krise kommt bestimmt
Laut Creditreform verfügt weniger als ein Drittel der deutschen mittelständischen Unternehmen über eine Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent. „Der Trend ist zwar positiv“, so Weber, „aber immer noch hat ein Drittel der Unternehmen eine Eigenkapitalquote von unter zehn Prozent. Damit gelten sie nicht nur als unterkapitalisiert – sie haben auch realwirtschaftliche Probleme.“ Umso wichtiger sei es, jetzt die erzielten Gewinne dem Eigenkapital zuzuführen. Denn, so der Vantargis-Leasing-Geschäftsführer weiter: „Die nächste Krise kommt bestimmt.“ Dafür müsse man kein Prophet sein sondern sich lediglich die Situation der Öffentlichen Hand in den Euro-Ländern und die Abhängigkeit der Banken von politischen Richtungsentscheidungen vor Augen führen.

Umso wichtiger sei es jetzt, eine konservative mittel- bis langfristige Planung aufzustellen und hierin die individuellen Erfahrungen der gerade überstandenen Wirtschaftskrise einfließen zu lassen. „Wenn er zwei, drei Jahre zurückblickt, wird jedem Unternehmer schnell klar, wie wichtig eine gute Eigenkapitalausstattung ist“, sagt Weber – und ergänzt. „Leasing eignet sich besonders gut in Phasen von Neuinvestitionen und Wachstum. Mit einem vernünftigen Leasingvertrag verteilen sich die Kosten für das Wirtschaftsgut auf seine Laufzeit. Damit stehen den Ausgaben direkte Einnahmen aus der Produktion gegenüber.“

Intelligente Finanzierung verschafft Sicherheit
Da das Unternehmen beim Leasing nicht der Eigentümer des Wirtschaftsguts ist, taucht dieses in seiner Bilanz nicht auf, sondern wird bei der Leasinggesellschaft bilanziert. Die geringere Bilanzsumme führt zu einer Erhöhung wichtiger Kennzahlen bei der Unternehmensbewertung, etwa der Eigenkapitalquote. Und dies wiederum wirkt sich günstig auf das Basel-II-Rating und die zukünftige Kreditvergabe aus. Zudem können Leasingraten zumindest anteilig als Betriebsausgaben meist steuerlich geltend gemacht werden.

Die gleichen Vorteile wie beim Neuinvestitions-Leasing erzielen Betriebe, die Sale-and-lease-back einsetzen. Hierbei verkauft das Unternehmen das Wirtschaftsgut an die Leasinggesellschaft und least es im Gegenzug zurück. Das so frei gewordene Kapital kann dann beispielsweise zur Tilgung von Verbindlichkeiten, zur Stärkung der Eigenkapital-Basis oder für das Marketing eingesetzt werden. „Mit Sale-and-lease-back lässt sich aus gebrauchten Maschinen, Nutzfahrzeugen oder Baumaschinen frisches Kapital generieren“, ergänzt Weber.

Foto von Stephan Zabel – www.istockphoto.de